„Der eea ist das Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten der Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden. Damit sollen Potentiale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifiziert und genutzt werden“ (eea).
Im Rahmen des Prozesses werden ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, dauerhafte Strukturen und klare Verantwortlichkeiten in der Verwaltung für das Ziel Klimaschutz eingerichtet. Das wichtigste Werkzeug ist der eea-Maßnahmenkatalog, der den Fortschritt in sechs Handlungsfeldern definiert. Zu diesen Handlungsfeldern gehören z.B. die energierelevanten Bereiche "Gebäude und Anlagen", "Mobilität" und insbesondere für Landkreise der Bereich "Kommunikation und Kooperation".
Projektbeauftragter ist das Energieteam, das im Wesentlichen aus Experten der Kommune selbst zusammengestellt und vom Ersten Landesbeamten, Ulrich Hoehler und Inga Nietz vom Fachbereich Umwelt, geleitet wird. Unterstützt wird das Team durch eea-Berater Jan Münster, Geschäftsführer der Energieagentur Südwest GmbH. Nach erfolgreichem Durchlaufen des Zertifizierungsverfahrens wird der eea durch das Umweltministerium verliehen.
Der Landkreis Lörrach hat sich zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz vor Ort zu leisten. Politisch ist dieses Ziel im Rahmen der Zukunftsstrategie 2025 des Landkreises verankert.
Der aktuelle und 3. Zyklus steht unter dem Motto "Go for Gold" und ist somit auch ein wichtiger Schritt um die übergeordneten Ziele des Landkreises, bis 2050 eine klimaneutrale Region zu werden und bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 50% im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu senken.
Das Energiepolitische Arbeitsprogramm, kurz EPAP, wurde dazu 2020 vom Kreistag beschlossen und umfasst 134 Maßnahmen. Das EPAP ist, für eine bessere Lesbarkeit und Gliederung, aufgeteilt in zwei Listen: EPAP I und II. Das EPAP I umfasst alle konkreten Maßnahmen; EPAP II beinhaltet dauerhafte und kleinere Maßnahmen.
Zum Auftakt des 3. Zyklus fand ein internes Audit durch den eea-Berater Jan Münster von der Energieagentur Südwest statt, welches den Status Quo erfasst und Zielrichtung für die Maßnahmen des Arbeitsprogramm gesetzt hat.
Am 08. März 2017 wurde das Energiepolitische Arbeitsprogramm 2016 - 2018 durch den Kreistag beschlossen. Zusätzlich zu den in den einzelnen Handlungsfeldern erzielten Fortschritte wurde das Energiepolitische Arbeitsprogramm aktualisiert und um weitere Maßnahmen ergänzt. Insgesamt umfasst es derzeit 104 Maßnahmen und stellt für die kommenden zwei Jahre den "Fahrplan" für die Verwaltung im Bereich Energie und Klimaschutz dar.
Die Überprüfung des aktuellen Punktwerts erfolgte im externen Audit im Dezember 2018 durch den externen eea-Berater der Bundesgeschäftsstelle eea in Berlin. Der neue Ist-Stand nach eea-Systematik liegt bei 61,2 % gegenüber 56,3 % bei der ersten Zertifizierung:
Der Ist-Stand nach eea-Systematik für den zweiten Zyklus
Vor allen in den Handlungsfeldern "Kommunale Gebäude und Anlagen", "Mobilität" und "Interne Organisation" konnten deutliche Verbesserungen erziehlt werden. Dafür verantwortlich waren z.B. folgende Maßnahmen: Wechsel des Stromlabels zu reinem Öko-Strom, Inbetriebnahme des Solarparks Herten, Umsetzung des Nahverkehrsplans und Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs. Auch der eigene Fuhrpark wurde unter die Lupe genommen und Bereiche für Optimierungen identifiziert.
Im Januar 2019 durfte der Landkreis bei der Zertifizierungsfeier erneut den eea in Silber entgegen nehmen.
Landrätin Marion Dammann, Doris Munzig, Inga Nietz und eea-Berater Jan Münster (von links) nehmen die erneute Zertifizierung in Silber entgegen
Mit einem Kick-off-Workshop hatte der Landkreis Lörrach den Startschuss für seine Teilnahme am European Energy Award gegeben. Zum offiziellen Auftakt trafen sich im Dezember 2013 in der ersten Arbeitsrunde Landrätin Marion Dammann, Vertreter des Kreistags sowie der Städte und Gemeinden im Landkreis und die Fachleute der Landkreisverwaltung.
Energiepolitisches Arbeitsprogramm (epap)
Auf Basis der 2014 durchgeführten Ist-Analyse wurde zwischen Oktober 2014 und März 2015 die Erarbeitung des Energiepolitischen Arbeitsprogrammes (EPAP) in themenspezifischen Arbeitsgruppen vorgenommen.
Das Energiepolitische Arbeitsprogramm
präzisiert die energie- und klimapolitischen Aktivitäten des Landkreises
ist Voraussetzung für die Zertifizierung mit dem eea und zugleich Arbeitsgrundlage für die Verwaltung für die nächsten Jahre
es enthält 57 Maßnahmen, von denen sich bereits 37 in der Umsetzung befinden
stellt die Energie- und Klimastrategie des Landkreises dar
Das Energiepolitische Arbeitsprogramm wurde im Mai 2015 im Kreistag verabschiedet.
Nach der Umsetzung der für das Jahr 2015 vorgesehenen Maßnahmen des epap erfolgte im Dezember 2015 das interne bzw. externe Audit.
Durch den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Stand der Umsetzung von Maßnahmen und Projekten ergab sich für den energie- und klimapolitischen Status des Landkreises Lörrach folgendes Bild:
Der Ist-Stand nach eea-Systematik für den ersten Zyklus
Der Maßnahmenbereich "Versorgung und Entsorgung" konnte seit dem letzten internen Audit nochmals eine Steigerung um 21% Punkte erreichen. Die Maßnahmenbereiche "Entwicklungsplanung und Ramordnung", sowie "Interne Organisation" konnten ebenfalls durch Maßnahmenumsetzung im Jahr 2015 deutlich verbessert werden und liegen jetzt ähnlich stark entwickelt wie das Handlungsfeld "Kommunale Gebäude und Anlagen". Die Maßnahmenfelder "Mobilität" und "Kommunikation" liegen dagegen auf niedrigerem Niveau.
Im externen Zertifizierungsaudit konnte der Landkreis einen Punktwert von 56% erreichen.