Das Team Klimaschutz des Landkreises Lörrach hat sich seit Dezember 2022 gemeinsam mit dem entsprechenden Fachkonsortium mit der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes befasst. Nach abgeschlossener Maßnahmensammlung, die von verschiedenen Beteiligungsrunden geprägt war, wurde Hanldungsleitfaden mit entsprechenden Zielschritten (entsprechend des THG-Absenkpfades) und ein Controlling-System entwickelt.
Die Zwisschenergebnisse der Beteiligungsphase von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Verbänden und Politik finden Sie weiterhin auf der Plattform Consul.
Mit der Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts (IEKK) hat der Landkreis sich ein Handlungsprogramm erarbeiten, das ausgerichtet auf den Absenkpfad für THG-Emissionen entsprechende Umsetzungsoptionen aufzeigt. Die Umsetzungsoptionen wurden dabei nicht nur auf der Ebene des Landkreises, sondern ebenfalls auf der Ebene der teilnehmenden Gemeinden und Städte skizziert. Ein Teilziel war die aktive Einbindung verschiedener lokaler Stakeholder, insbesondere der Bürger:innen sowie der lokalen Verwaltung und Politik auf Landkreis- und Gemeindeebene.
Die Zwischenergebnisse und -entwicklungen im Prozess der Klimaschutzkonzepterstellung sind weiterhin über die Plattform Consul abrufbar:
Ein Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für aktuelle und zukünftige Klimaschutzaktivitäten und eventuelle Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Es soll den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Kommune verankern. Hierzu sind die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in Politik und Verwaltung festzulegen und die relevanten Akteursgruppen zu ermitteln und einzubinden.
Der Landkreis hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 eine klimaneutrale Region zu werden. Für dieses neue Ziel braucht es neue Leitplanken und einen neuen Maßnahmenkatalog. Dies wird im Rahmen der Fortschreibung des Konzepts erarbeitet.
Das Klimaschutzkonzept zeigt kommunalen und anderen Entscheidungsträgern, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen bestehen. Außerdem werden konkrete Maßnahmen festgelegt, um die Emissionen kurz- (bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und langfristig (mehr als sieben Jahre) zu senken.
Das neue Klimaschutzkonzept soll sich an den neuen Zielvorgaben des Landkreises orientieren, die mit den Landeszielen Baden-Württembergs übereinstimmen. Diese sehen vor, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Bis zum Jahr 2040 soll die Region dann möglichst klimaneutral gestaltet werden. Dabei werden die auf diesem Zielpfad notwendigen Maßnahmen für die nächsten Jahre identifiziert.
Das neu aufgelegte Klimaschutzkonzept umfasst alle klimarelevanten Bereiche. Im Rahmen der Fortschreibung wurden so folgende Bereiche betrachtet:
Energieversorgung
Verkehr
Gebäude
Industrie
Landwirtschaft
Landnutzung und Landnutzungsänderung
Querschnittsthemen und Sonstiges
Das Klimaschutzkonzept soll Potenziale zur Einsparung von Treibhausgasen, zur Energieeffizienz und der Nutzung von Erneuerbaren Energien berücksichtigen. Es sollte unter Einbeziehung der relevanten Akteure und insbesondere auch der verschiedenen Bevölkerungsgruppen erarbeitet werden.
Der Landkreis erarbeitet einen Rahmen mit konkreten Aussagen zu Potenzialen in der Region. Alle beteiligten Akteure können ihre Themen vor Ort in den Prozess einbringen und von speziell zugeschnittenen Ergebnissen profitieren. Damit wird Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen im Bereich Energiewende gegeben, und zwar für:
Städte oder Gemeinden
Unternehmen
Verbände
Einwohner:innen des Landkreises
Kreisverwaltung
Für ein gelungenes Klimaschutzkonzept ist es unabdingbar zuerst zu verstehen von welchem Punkt aus gestartet wird. Das Klimaschutz-Reporting des Landkreises ebnete, beginnend in 2022, bereits den Weg die aktuellen Klimaschutzaktivitäten inkl. der Energie- und Treibhausgasbilanz als Ausgangspunkt zu nutzen. In einem nächsten Schritt werden die Potenziale in verschiedenen Sektoren erhoben. Die Potentialanalyse wird dabei für den Landkreis gesamt, die teilnehmenden Einzelkommunen sowie (soweit möglich) für die Zuständigkeitsbereiche der Kreisverwaltung ausgearbeitet. Anschließend wird ein Absenkpfad für die Treibhausgasemissionen hergeleitet. Neben der konkreten Beschreibung, wie dieser Absenkpfad durch konkrete Maßnahmen erreicht werden kann, werden zudem Ziele definiert, die pro Jahr erreicht werden müssen. Diese Ziele werden sowohl in den übergeordneten Bereichen wie Strom, Wärme und Verkehr festgelegt wie auch in Teilziele und Sektorziele. Begleitet werden diese Teilschritte von einem umfassenden Beteiligungskonzept.
Anfang 2024 werden die Ergebnisse der Konzepterstellung schließlich präsentiert und veröffentlicht.
Um die Anforderungen der Ausschreibung fachlich fundiert und mit einer hohen Qualität zu erfüllen, haben sich in der Bietergemeinschaft Energieagentur Südwest, ifok und greenventory starke und kompetente Partner zusammengeschlossen, die alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des ambitionierten Projektes mitbringen.
• Energieagentur Südwest GmbH: Starke Expertise im Bereich der Bilanzierung, Potenzial-analysen und Szenarien-/ Strategieentwicklung; seit 2013 als unabhängige Beratungsinstitution für Klimaschutz in der Region ansässig und langjähriger Partner für Kommunen, Unternehmen und Bürger:innen in Fragen der Klimaschutzagenda; Schnittstelle in die Verwaltungsstrukturen zum Landkreis und in die Gemeinden
• ifok GmbH: Langjährige Erfahrung im Bereich der Erstellung von Energie- und Klimaschutz-konzepten und verwandten Projekten (z. B. Strategie- und Maßnahmenentwicklung für öffentliche Auftraggeber in den Themenfeldern Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit) auf kommunaler, Landes- und Bundesebene; ausgewiesene Expertise und umfassende (Pro-jekt-)Erfahrungen bei der Beteiligung von Stakeholdern (sowohl professionelle Akteure als auch Bürger:innen); umfassende Expertise in der Konzeption und Durchführung von Work-shops und großen Veranstaltungen; Kenntnis der regionalen Gegebenheiten und Akteurs-strukturen
• greenventory GmbH: Spin-off zweier Forschungsinstitute mit dem Ziel einer erfolgreichen Energiewende durch die dafür nötige Digitalisierung zu unterstützen. Fokus liegt dabei auf der digitalen Energieplanungen für Netzbetreiber, Energieversorger, Kommunen und Unternehmen. Weitere Digitalisierungsschwerpunkte liegen u.a. in der Kommunikation von Umweltwirkungsgrößen durch z.B. Reportingsysteme.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.