Landräte 1973 bis heute
Marion Dammann
* 24.09.1960
Landrätin von 2012 bis heute
Marion Dammann ist im Landkreis Lörrach die erste Frau in diesem Amt, das sie am 1. März 2012 antrat. Am 4. Dezember 2019 wurde sie als einzige Kandidatin im Amt bestätigt.
Walter Schneider
* 22. Juni 1949
Landrat von 2004 - 2012
Schon seit 1991 stellvertretender Landrat von Waldshut, war Schneider bei seiner Wahl zum Landrat von Lörrach gut auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet. Gleich zu Beginn stand die Verwaltungsreform von 2005 ins Haus, die das Landratsamt auf einen Schlag um viele neue Abteilungen vergrößerte. Die bisher staatlichen Ämter für Forst, Landwirtschaft, Flurneuordnung, Straßenbau, Gewerbeaufsicht und Vermessung waren in die bestehende Kreisverwaltung zu integrieren. Mit Nachdruck setzte er sich für einen umweltgerechten Ausbau der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs ein, stärkte den Tourismus im ländlichen Raum und war Motor der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Intensiv beschäftigte ihn die Neustrukturierung und der Ausbau des Krankenhauswesens und die Umsetzung der Hartz-Reformen. Auch bei gesellschaftlichen und kulturellen Themen setzte er Akzente, die über seine Amtszeit hinauswirkten. Auf Schneiders Initiative hin wurde der Verkaufserlös des landkreiseigenen Weinguts für die Kulturförderung angelegt. Seit 2008 unterstützt der Fonds „Schlossgut Istein“ künstlerische und kulturelle Projekte im Landkreis. Auch die Würdigung bürgerschaftlichen Engagements war ihm ein spezielles Anliegen. Als Aktion, die das Ehrenamt würdigt, wird das Projekt bis heute mit jährlich wechselnden Schwerpunkten fortgeführt.
Alois Rübsamen
* 15. Februar 1939; † 20. August 2013
Landrat von 1989 - 2004
Alois Rübsamen – zuvor langjähriger Bürgermeister von Schliengen – prägte in den 1990er Jahren bis 2004 die Agenda im Landkreis Lörrach. Unter Rübsamen kam es zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den Nachbarn im Dreiländereck. Auch ihn beschäftigte die Abfallentsorgung und die Suche nach einer Lösung für den stetig wachsenden Hausmüll, für den die bestehende Deponie nicht mehr ausreichte. Ein langfristiger Vertrag über die thermische Müllentsorgung in der Verbrennungsanlage Basel brachte die Lösung. Mit der Dioxinbelastung in der Stadt Rheinfelden stand die Verwaltung vor einer weiteren Herausforderung. Im öffentlichen Personennahverkehr gab es erste Schritte zur Regio-S-Bahn: eine regionale Umweltkarte wurde eingeführt, um mehr Menschen „auf die Schiene“ zu bringen. Nach der Übernahme der städtischen Krankenhäuser Schopfheim (1991) und Lörrach (1993) durch den Kreis erfolgte 1994 die Gründung der Kreiskliniken als Eigenbetrieb. Damit sollten die medizinischen Leistungsangebote gebündelt werden, was als „Lörracher Weg“ landesweite Beachtung fand. Den Pflege- und Altenheimen des Kreises lies Rübsamen durch eine Vielzahl baulicher Erweiterungen große Mittel zukommen und rüstete die sozialen Einrichtungen für die Zukunft. Sein leidenschaftlicher Kampf gegen den Drogenmissbrauch und für Prävention war für andere Landkreise wegweisend und seiner Zeit voraus.
Otto Leible
* 21. Januar 1927; † 1. Juni 2004
Landrat von 1973 - 1989
Ab dem 1. Januar 1973 amtierte der vom aufgelösten Kreis Säckingen kommende Otto Leible zunächst als Amtsverweser. Im April 1973 wurde er vom neuen Kreistag zum ersten Landrat des erweiterten Kreises Lörrach gewählt. Leible nahm verschiedene größere Bauprojekte in Angriff. So etwa den Bau des Markus-Pflüger-Altenheims in Wiechs von 1979 bis 1985, den Bau des Kreis-Altersheims in Weil am Rhein mit verschiedenen Erweiterungen von 1974 bis 1986 und den Abschluss des Innenausbaus des neuen Kreiskrankenhauses Rheinfelden (Baden). Auf landespolitischer Ebene setzte sich Leible gegenüber Ministerpräsident Späth hartnäckig für einen Soziallastenausgleich zwischen den baden-württembergischen Landkreisen ein. Unter ihm wurde die Müllbeseitigung im Landkreis zu einer Abfallbewirtschaftung umstrukturiert. Die vielen Müllkippen im Kreisgebiet verschwanden zugunsten der neuen Zentraldeponie Scheinberg. Damit und mit der Aufarbeitung des Sandoz-Unglücks 1986 und einer stärkeren Gewässeraufsicht erreichte Leible bedeutende Verbesserungen beim Umweltschutz.
Wolfgang Bechtold
*17. Dezember 1908; † 13. Januar 1990
Landrat von 1955 - 1973
Als Landrat von Lörrach setzte Bechtold während der 1960er-Jahre in verschiedenen Bereichen der Verwaltung eigene Schwerpunkte. Schon zu Beginn seiner Amtszeit widmete er sich Fragen, die sich aus der Grenzlage Lörrachs zur Schweiz und zu Frankreich ergaben. Mit dem Elsass verband Bechtold besondere Erfahrungen: bis Januar 1945 war er in der Zeit der deutschen Besatzung Landrat im Umland von Colmar. Auch der Straßenbau und der Tourismus waren ihm besondere Anliegen, um zu einer Stärkung des ländlichen Raumes beizutragen. Auf Bechtold geht der breite Ausbau der Berufsschulen zurück, die erweiterte Standorte in den vier größten Städten im Kreis erhielten. Auch förderte er den Bau des Kreisaltersheims in Weil am Rhein und die Erneuerung des Kreispflegeheims im Schopfheimer Ortsteil Wiechs. Gegen Ende seines Dienstes stellte er während der baden-württembergischen Kreisreform von 1973 erfolgreich die Weichen für den Fortbestand und eine Vergrößerung des Landkreises Lörrach. Für die Unabhängigkeit und Weiterexistenz von kleineren Gemeinden im Zuge der Kommunalreform fand er ebenfalls praktikable Lösungen, die ihm ein hohes Ansehen bei der Bürgerschaft und in den Rathäusern einbrachten.