Pressemitteilung

Wirtschaftstreffen mit Ministerpräsident Kretschmann


Im Rahmen des heutigen Besuchs von Winfried Kretschmann kamen Landrätin Marion Dammann, der Erste Landesbeamte Walter Holderried und Wirtschaftsvertreter aus der Region sowie Führungskräfte aus dem Landratsamt und Vertreter der Kommunen mit dem Ministerpräsidenten zusammen, um sich über die wirtschaftspolitischen Themen und Herausforderungen im Landkreis auszutauschen.
 
"Der Landkreis Lörrach ist durch seine Lage im äußersten Südwesten Deutschlands und die direkte Nachbarschaft zu Frankreich und der Schweiz ein echtes "Unikat'", erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. "Die sehr niedrige Arbeitslosigkeit ist äußerst erfreulich. Andererseits sehe ich, dass es für die Betriebe im Dreiländereck gerade dadurch nicht einfach ist, die gesuchten Fachkräfte zu gewinnen."
 
Den sich verschärfenden Fachkräftemangel, der durch die Konkurrenzsituation der Arbeitsmärkte in Deutschland und der Schweiz ein drängendes Problem darstellt, thematisierte die Delegation des Landkreises eingehend. Rund ein Viertel der Beschäftigten im Kreis arbeiten derzeit im angrenzenden Nachbarland. "Fachkräfte interessiert neben dem Arbeitsplatzangebot, welche Kinderbetreuungs- und Bildungsangebote vorhanden sind, wie der öffentliche Nahverkehr und das Verkehrswegenetz ausgebaut sind und ob die medizinische Versorgung gewährleitet ist. Hierfür benötigen wir teilweise die Förderung der Landesregierung", sagte Landrätin Marion Dammann.
 
Die außergewöhnliche Lage des Landkreises im Dreiländereck und seine unmittelbare Nähe zum Ballungszentrum Basel seien einerseits besonders attraktiv für Unternehmen, brächten andererseits aber auch große Herausforderungen mit sich. "Ich freue mich sehr über das wohlwollende Verständnis des Ministerpräsidenten für die regionalen Besonderheiten des Wirtschaftsstandortes Lörrach", resümierte die Landrätin.
 
Anja Obermann, Geschäftsführerin der Wirtschaftsregion Südwest: "Wir verfügen im Landkreis über eine innovative Wirtschaftsstruktur, die sich im Wesentlichen aus Chemie- und Pharma-Unternehmen, Automobilzulieferern und dem Bereich Umwelttechnologie zusammensetzt. Auch die Mess- und Regeltechnik sowie der Maschinenbau sind tragende Säulen dieser Struktur." Die Abhängigkeit von der Schweizer Wirtschaftsentwicklung, den Flächenmangel in Gewerbe- und Wohngebieten im Ballungsraum und die hohen Lebenshaltungs- und Personalkosten definierte sie jedoch als Problemfelder. Auch der stockende Ausbau in Sachen A 98 und A5 und Anbindung an den Euroairport schätzte sie kritisch ein.
 
Als Chance wurde indes die Nähe zu den Schweizer Hochschulen angesehen, die als Innovationsmotor für deutsche Unternehmen erschlossen werden könnten. Außerdem war man sich einig, dass die hohe technologische Kompetenz in der Region für weitere Entwicklungen genutzt werden müsse. "Erfreulich ist, dass dem Ministerpräsidenten die besondere Situation sowie die enge wirtschaftliche Verflechtung im Dreiländereck bekannt ist. Die Vertreter der Wirtschaft aus der Region haben in dem Gespräch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit auch auf dem Gebiet von Wissenschaft und Innovation unterstrichen", sagte die Lörracher Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm nach dem Treffen mit dem Ministerpräsidenten.