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Mehr Power für nachhaltigen ÖPNV: Landkreis stärkt eigenen Motor


Die Themen Klimaschutz und Mobilität werden immer wichtiger und gehen zunehmend Hand in Hand. Um dieser Entwicklung zu entsprechen, stärkt der Landkreis Lörrach den öffentlichen Personennahverkehr organisatorisch. Ab Januar 2024 wird das Thema in einem eigenen Sachgebiet des Landratsamts bearbeitet. Damit wird auch die Schnittstelle zwischen dem öffentlichen Verkehr, Klimaschutzbelangen und nachhaltiger Mobilität gestärkt.

„Der ÖPNV hat große strategische Bedeutung und ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises. Die Fokussierung ist eine logische Konsequenz aus der Dynamik, die die Themen in den letzten Jahren genommen haben“, so Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler.

Neben der Nahverkehrsplanung und der Abwicklung von ÖPNV-Vertragsangelegenheiten und Fördermitteln kommen derzeit verschiedene neue Vorgaben auf den Landkreis als Aufgabenträger für den Busverkehr zu. So fordert das Land Baden-Württemberg ab 2025 ein Controlling der Verkehrsleistungen und Fahrgastzahlen mit detaillierten Daten, von denen letztlich die Fördermittel des Landes abhängig gemacht werden. Hierfür sind automatische Fahrgastzählsysteme in die Verkehrsmittel einzubauen. Implementierung, Durchführung, Auswertung und Controlling des künftigen Fahrgastzählsystems werden vom neu geschaffenen Sachgebiet betreut.

Eine weitere neue Aufgabe betrifft die Umsetzung der „Clean Vehicle Directive“, dem Gesetz zur Förderung sauberer und energieeffizienter Straßenfahrzeuge. Danach müssen bei allen Vergaben von öffentlichen Verkehrsleistungen die Vorgaben von EU, Bund und Land beachtet werden. Derzeit fordert das Gesetz, dass 45 Prozent der eingesetzten Fahrzeuge saubere Fahrzeuge, also emissionsarm oder -frei sein müssen. Diese Quote wird ab 2026 auf 60 Prozent erhöht.

Auch im Bereich Schülerverkehr nehmen die Aufgaben zu. Da die Schülerbeförderung bei allen Schulträgern sowohl finanziell als auch personell einen enorm hohen Aufwand verursacht, soll eine mögliche Strukturveränderung geprüft werden. Die Verwaltung ist vom Kreistag beauftragt worden, diese Prüfung einschließlich einer externen Beratung im Jahr 2024 vorzubereiten.

Der übergeordnete Fachbereich Verkehr wird in „Verkehr & ÖPNV“ umbenannt und besteht künftig aus vier Sachgebieten: Verkehr, Führerscheine, Kfz-Zulassung und ÖPNV. Die bisherigen Ansprechpartner bleiben unverändert bestehen.