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Gemeinsame Vereinbarung zur Gründung eines Wärmeverbunds unterzeichnet


Der Landkreis Lörrach hat im Jahr 2022 gemeinsam mit allen 35 Städten und Gemeinden das Pilotvorhaben "Unternehmensunabhängige Interkommunale Wärmeplanung" erfolgreich abgeschlossen und eine gemeinsame Wärmewendestrategie beschlossen. Das erklärte Ziel dieser Strategie ist es, eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 zu erreichen.

Ein bedeutender Schritt auf diesem Weg ist, neben der Nutzung von anderen Umgebungswärmequellen, die Nutzung der unvermeidbaren Abwärme der Industrie am Hochrhein. Eine besondere Herausforderung ist der Transport der Wärme zu den dicht besiedelten urbanen Zentren. "Um dieses Ziel zu erreichen", betont der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler des Landkreises Lörrach, "haben die beteiligten Parteien eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, die den Rahmen für die Prüfung der Machbarkeit eines Wärmeverbunds im städtischen Verdichtungsraum im Landkreis bildet." Als Unterzeichner treten neben dem Landkreis Lörrach und dem Zweckverband Breitbandversorgung die Großen Kreisstädte Lörrach, Rheinfelden und Weil am Rhein auf, sowie die Stadt Schopfheim und die Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Steinen und Maulburg. Weiterhin werden die Planungen durch die Gemeinde Riehen (CH) begleitet. Die Interessensgemeinschaft Wärmeverbund Oberrhein – Hochrhein – Wiesental agiert als federführendes Projektgremium.

Unterzeichneten Ende Januar 2024 die gemeinsame Vereinbarung zur Gründung eines Wärmeverbunds (von links): Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Paul Kempf, Bürgermeister Jürgen Multner (Maulburg), Tech

Im Juli 2023 wurde durch den Zweckverband Breitbandversorgung, bei dem bis zu einer Entscheidung über unternehmerische Fragestellungen die Projektträgerschaft liegt, der Förderantrag "Machbarkeitsstudie Effiziente Wärmenetze" beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingereicht. "Wir freuen uns, dass dieser Antrag im Oktober 2023 bewilligt wurde und ein Zuschuss in Höhe von knapp 500.000 Euro gewährt wurde", sagt Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands. Die Ausschreibung der Planungsleistungen für die Machbarkeitsstudie wurde im März 2024 veröffentlicht. Bis Sommer 2025 sollen die Ergebnisse zur technisch-wirtschaftlichen Machbarkeit vorliegen.

Die unterzeichnete Vereinbarung umfasst mehrere Punkte. Zum einen beinhaltet sie die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zum "Wärmeverbund Oberrhein Hochrhein Wiesental" inklusive Festlegung des Perimeters basierend auf den Beschlüssen der beteiligten Städte und Gemeinden zur Festlegung der jeweiligen Wärmenetzeignungsgebiete. Weiterhin soll ein Vorschlag für eine interkommunale Organisation des Wärmeverbunds Oberrhein – Hochrhein – Wiesental insgesamt und in den Teilperimetern Oberrhein, Hochrhein und Wiesental erarbeitet werden.

Diese gemeinsame Vereinbarung markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einer energieeffizienten und klimaneutralen Wärmeversorgung in der Region. „Die regionale Kooperation kann ein wichtiger Hebel werden, um die großen infrastrukturellen Herausforderungen der Wärmewende im städtischen Raum zu bewältigen“, so Ulrich Hoehler, der sich freut, dass die beteiligten Städte und Gemeinden und der Landkreis ihre Zusammenarbeit fortsetzen und so einen Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele der Städte und Gemeinden und des Landkreises leisten.