Pressemitteilung

Radschutzstreifen zwischen Holzen und Egringen wird entfernt


Auf der Kreisstraße 6351 zwischen Egringen und Holzen macht seit 2019 ein Radschutzstreifen mit Piktogrammen auf Radfahrende aufmerksam. Nun wird er, abhängig von der Witterung und der Verfügbarkeit der beauftragten Fachfirma, spätestens im April entfernt. Der Verkehr wird durch eine halbseitige Sperrung an der Baustelle vorbeigeleitet. Die Radpiktogramme bleiben zur Sensibilisierung des Kraftverkehrs. Sobald es die Haushaltslage des Landkreises zulässt, wird die ohnehin mangelhafte Fahrbahndecke auf der Strecke gesamthaft saniert. Bis dahin wird übergangsweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer reduziert. Zudem wird perspektivisch, gemeinsam mit den Kommunen, der Bau eines separaten Radwegs forciert, um sowohl für den Rad- als auch den Kraftfahrzeugverkehr auf und neben der Kreisstraße die entsprechende Verkehrssicherheit zu bieten.

Der Modellschutzstreifen zwischen Egringen und Holzen wird in Kürze entfernt.  Foto: Landratsamt Lörrach / Radverkehr

Das Modellprojekt der Radschutzstreifen der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Kommunen lief bis Ende 2022. Die Studienergebnisse dieser und weiterer 21 Modellstrecken in Baden-Württemberg wurden anschließend ausgewertet. Der daraus abgeleitete Erlass der Obersten Straßenverkehrsbehörde zeigt, dass die Modellstrecke im Landkreis Lörrach die nun festgelegten Voraussetzungen für einen Radschutzstreifen nicht erfüllt: Ein Radschutzstreifen außerorts ist nach Erlass nur möglich, wenn die Fahrbahn mindestens 6,10 Meter breit ist und erforderliche Überholsichtweiten gegeben sind. Die Modellstrecke auf der K 6351 misst nur 5,86 Meter und ist sehr kurvenreich. Durch den Gegenverkehr muss der motorisierte Verkehr zudem den Radschutzstreifen befahren und gefährdet auch beim Überholen den Radverkehr in der Gegenrichtung.

Abgesehen vom bald nicht mehr vorhandenen Schutzstreifen gilt immer und überall außerorts die allgemeine Vorschrift eines Zwei-Meter-Abstands zu Radfahrenden. Bisher wird dieser leider oft deutlich unterschritten.

Grundsätzliches Landesziel ist weiterhin eine Steigerung des Radverkehrs auf 20 Prozent aller zurückgelegten Wege bis 2030 und die Schaffung eines durchgängig und sicher befahrbaren Radverkehrsnetzes in Baden-Württemberg. Dabei sollen außerorts – wo immer möglich – Radwege vom Kfz- und Fußverkehr getrennt geführt werden. Schutzstreifen werden nur als temporäre Lösung gesehen.