Pressemitteilung

Weniger Zuweisungen im Dezember – Landkreis passt kurzfristig seine Unterbringungsplanung an


Aufgrund aktuell gesunkener Zugangszahlen bei den Landeserstaufnahmen in Baden-Württemberg muss auch der Landkreis Lörrach im Dezember nur rund 30 Personen aufnehmen, und damit ungefähr 170 geflüchtete Menschen weniger als zunächst erwartet. Prognosen für die Zuweisungen in den kommenden Monaten sind laut Angaben des Landes derzeit jedoch nicht seriös möglich. Somit muss der Landkreis mit einer Lage planen, die sich sehr dynamisch entwickelt und die nicht vorhersehbar ist. Die aktuelle Unterbringungsplanung wird an die geänderte Lage kurzfristig angepasst.

Geplant ist, die Unterkunft in der Gemeindehalle in Wieslet aufgrund der vergleichsweise geringen Kapazität von 40 Plätzen vorerst zurückzustellen. Weiterhin sollen in der bereits geplanten Unterkunft in Eimeldingen mit 60 Plätzen (s. MI 207/2023), anders als bisher vorgesehen, vorerst keine erwachsenen Geflüchteten untergebracht werden, sondern unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Dies ermöglicht im Gegenzug voraussichtlich ab Februar 2024 die Rückgabe der Kreissporthalle Rheinfelden mit ebenfalls 60 Plätzen an die Gewerbeschule und damit die Rückkehr zur bisherigen Nutzung der Halle für Schulsport und Vereine. Eine weitere Unterbringung für bis zu 30 unbegleitete minderjährige Geflüchtete wird zeitnah in Lörrach eingerichtet werden. Hierzu wird der Landkreis nochmals informieren.

Der Landkreis prüft darüber hinaus aktuell eine bei der Bürgerinfo in Atzenbach Anfang Dezember genannte Alternative für eine geplante Gemeinschaftsunterkunft in Zell im Wiesental. Im Januar soll dann der Zeller Gemeinderat entscheiden, ob das Fessmann-Gebäude als Alternative oder die bisherige Variante „Spanimatt“ realisiert werden soll.

Seit Sommer 2023 hatten sich die Zuweisungen von Geflüchteten und Zugänge von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in den Landkreis Lörrach stark erhöht. Die Unterbringungskapazitäten mussten daher in kurzer Zeit ausgebaut werden. Bei den Geflüchteten stieg der Bedarf an Unterbringungsplätzen dadurch um monatlich jeweils rund 100 zusätzliche Plätze. Auch die Unterbringungsmöglichkeiten für unbegleitete Geflüchtete mussten angesichts von zum Teil weit über 200 vorläufigen Inobhutnahmen pro Monat erweitert werden. Im Monat Dezember hat dieser Aufwärtstrend vorerst gestoppt. Dadurch hat der Landkreis Vorlaufzeit für den weiteren Ausbau von Unterkünften gewonnen. Im Jahr 2024 sollen nach aktuellem Plan die Anzahl der Plätze von derzeit rund 1.800 auf zunächst rund 2.100 ausgebaut werden.