Pressemitteilung

Erfolgreicher landesweiter Fachtag in Lörrach: Perspektiven von Lotsensystemen


Am vergangenen Freitag kamen im Landratsamt Lörrach 116 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum zweiten landesweiten Babylotsen-Fachtag zusammen, um sich über Lotsendienste zu informieren. Online verfolgten über 50 weitere Personen die Tagung. Veranstaltet vom St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach, dem Landkreis Lörrach und dem Netzwerk Frühe Hilfen, wurden die Forschungsergebnisse zur Arbeit von Babylotsen und Familienbesucherinnen als Bindegliedern zwischen Geburtskliniken und den Netzwerken Frühe Hilfen vorgestellt.

Experten im Gespräch beim landesweiten Fachtag „Babylotsen+“ im Landratsamt Lörrach Foto: Landratsamt Lörrach /Thorsten Wrobel

Landrätin Marion Dammann, Ulrich Schmolz vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg sowie Birgit Pfitzenmaier, Abteilungsleiterin Gesellschaft & Kultur der Stiftung Kinderland begrüßten die Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Pflegekräfte und Sozialdienste aus Geburtskliniken sowie Fachleute aus den Frühen Hilfen und der Jugendhilfe.

Prof. Dr. Ute Ziegenhain aus dem Bereich Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm sprach über koordinierte Zugänge zu Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in die Frühen Hilfen. Ilona Renner vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen stellte aktuelle Forschungsergebnisse zur Inanspruchnahme von Frühen Hilfen vor. Zur Entwicklung und den Perspektiven der Lotsendienste in Südbaden referierte Psychotherapeut Ullrich Böttinger.

Schließlich stand das Expertengespräch mit Fachleuten aus Politik und Praxis zu Perspektiven von Lotsensystemen im Mittelpunkt. Moderiert wurde dieses von Prof. Dr. Hans-H. Osterhues. „Eine gute Hilfs- und Angebotsstruktur der Frühen Hilfen mit klaren Wegen und Ansprechpersonen erleichtern die Arbeit der Lotsendienste und die Überleitung der Eltern“, so Ullrich Böttinger. Ulrich Schmolz hob das nötige Feingefühl der Babylotsen und Familienbesucherinnen hervor: „Es geht um das Erkennen der Weißtöne in Grau“. „Die Frühen Hilfen und die Familienbesuche sind eine Möglichkeit des Brückenbaus, die sich bewährt hat. Es waren erkenntnisreiche drei Jahre und die Investitionen der Kinderlandstiftung haben sich gelohnt!“, resümierte Birgit Pfitzenmaier.

Zum informativen Austausch trugen neben den Vortragsexperten bei: die Babylotsen Vera Stächelin vom St. Elisabethen Krankenhaus Lörrach und Manuel Fischer vom Ortenau Klinikum Offenburg und Lahr, aus der Fachstelle Frühe Hilfen Beate Schapfel, vom Landkreis Lörrach die Familienbesucherin Leni Schütz und die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Judith Kohlmann sowie vom St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach Prof. Dr. Michael Bohlmann, Chefarzt des Zentrums für Gynäkologie & Geburtshilfe.

Zum Abschluss des Fachtags gab es Gelegenheit zum Dialog und Austausch zwischen den Teilnehmenden und Referierenden.

Hintergrund

Die frühkindliche Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung für die gesamte Lebensspanne eines Kindes und verdient daher besondere Aufmerksamkeit. Im Jahr 2016 startete in Lörrach daher das Modellprojekt Babylotse – als erster Standort in Süddeutschland. So wird auch an diesem Ort der landesweite Fachtag abgehalten.

Neben den Babylotsen hat der Landkreis Lörrach als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg ein gestaffeltes Lotsensystem etabliert: In der Geburtsklinik informieren Babylotsen über Angebote und Beratungsmöglichkeiten im Landkreis. Diese Informationen werden beim Familienbesuch, der acht bis zehn Wochen nach der Entbindung zuhause stattfindet, nochmals aufgegriffen und bedarfsorientiert konkretisiert. Zu beiden Zeitpunkten werden passgenaue Hilfen aktiv vermittelt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Frühe Hilfen