Pressemitteilung

Zeltunterkunft in Steinen erstmals mit jungen Geflüchteten belegt


Heute (19. Oktober) musste die provisorische Unterkunft auf dem Parkplatz des Freibads in Steinen erstmals mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten belegt werden. Zehn Jugendliche sind aktuell in den beheizten Zelthallen untergebracht, die Platz für maximal einhundert Menschen bietet. In den kommenden Tagen werden dort weitere Minderjährige untergebracht. Die jungen Geflüchteten werden vor Ort versorgt und durch geschultes Fachpersonal betreut. Wie üblich wird rund um die Uhr ein Sicherheitsdienst in der Unterkunft sein.

„Unsere Kapazitäten für die Inobhutnahmen sind aktuell ausgereizt, weshalb wir nun erstmals kurzfristig auf die Zeltunterkunft ausweichen müssen“, erklärt die zuständige Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella. „Wir hatten gehofft, dass wir sie nicht belegen müssen, aber die Zugangszahlen von unbegleiteten Minderjährigen sind vor allem im Landkreis Lörrach nach wie vor sehr hoch. Wir sind seit längerem dabei, andere Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen. Denn eine Zeltunterkunft kann immer nur eine vorübergehende Notlösung sein.“ Es ist geplant, die Zeltunterkunft spätestens Ende des Jahres wieder abzubauen und weitere Kapazitäten für die vorläufige Inobhutnahme zu schaffen.

Für die vorläufige Inobhutnahme stehen ohne die Zeltunterkunft aktuell insgesamt rund 200 Plätze zur Verfügung, aufgeteilt auf ein Hotel und einer Wohnung in Lörrach sowie zwei Hallen in Schönau und in Rheinfelden. Die Zugangszahlen der jungen Geflüchteten sind seit November 2022 stark angestiegen und seitdem auf einem sehr hohen Niveau. Derzeit nimmt der Landkreis 40 bis 50 minderjährige Geflüchtete pro Woche in Obhut. Für das gesamte Jahr 2023 rechnet der Landkreis Lörrach mit ungefähr 1.500 ankommenden unbegleiteten Minderjährigen. Angesichts der steigenden Zahlen wurde die Zelthalle auf dem Schwimmbad-Parkplatz in Steinen bereits am 20. September kurzfristig innerhalb von zwei Tagen aufgebaut und vorbereitet. Dafür waren knapp einhundert freiwillige Einsatzkräfte des THW und der Feuerwehr Steinen im Einsatz.

Die unbegleiteten geflüchteten Kinder und Jugendlichen (unbegleitete minderjährige Ausländer, UMA) werden in der Regel von der Bundespolizei nach dem Grenzübertritt aufgegriffen und dem Landkreis Lörrach als zuständigem Träger der öffentlichen Jugendhilfe überstellt. Der Landkreis muss die minderjährigen Menschen vorläufig in Obhut nehmen und in einer Unterkunft zur Vorläufigen Inobhutnahme (VION) unterbringen sowie entsprechend betreuen und versorgen. Nach einer Erstuntersuchung und einem Erstgespräch, in dem die Angabe der Minderjährigkeit überprüft wird, werden sie in der Regel innerhalb von vier bis sechs Wochen an das Landesjugendamt zur weiteren Verteilung in Baden-Württemberg oder auch darüber hinaus angemeldet.