Pressemitteilung

Die Ernte der Äpfel und Birnen hat bereits vor vier Wochen mit den Frühsorten begonnen. Ab jetzt werden die mittel- und spätreifenden Sorten für die Verarbeitung geerntet und aufgelesen. Der warme Spätwinter und der heiße Sommer haben zu einer frühen Blüte und Fruchtentwicklung geführt.

Das Jahr begann mit einer mäßigen Obstblüte bei kühlem und feuchtem Wetter. Das hat zu geringem Bienenflug und einem schlechten Fruchtansatz geführt, der durch Spätfröste örtlich weiter reduziert wurde. Pilzkrankheiten haben den Fruchtansatz besonders im Steinobst reduziert und das Laub der Bäume geschwächt. Während der heißen Sommertage kam es zu Sonnenbrand an den Früchten. Auch mehrere Hagelereignisse, die Trockenheit im Hochsommer und Befall durch Fruchtfliegen und Wicklerarten (Würmer in den Früchten) haben den Ertrag der Streuobstbäume weiter reduziert. Insgesamt wird im Landkreis Lörrach eine geringere Streuobsternte von nur einem Drittel eines Vollertragsjahres erwartet.

Landesweit erwartet der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie in diesem Jahr ebenfalls eine nur geringe Mostobsternte von 300.000 Tonnen. Als Begründung für die bereits seit mehreren Jahren in Folge geringe Ernteerwartung gibt der Verband unter anderem lange Dürreperioden und vielerorts gesunkene Grundwasserstände an. Die landesweiten Mostobstpreise liegen wegen der geringen Ernte leicht überdurchschnittlichen bei 14 Cent pro Kilogramm.

Obsternte

Für die Mostobst-Verwertung sollte man zunächst die vorzeitig gefallenen Früchte entfernen und die Wiese, soweit noch nicht geschehen, mähen. Erst wenn die Früchte am Baum voll ausgereift sind, eignen sie sich für die Verwertung etwa als Saft, Schnaps oder Mus. Vollreif sind die Früchte, wenn sie sich leicht vom Baum lösen.
Der Soziale Arbeitskreis Lörrach (SAK) sammelt Früchte von Obstbäumen für sein eigenes Apfelsaftprojekt. Die Früchte werden in der Mosterei Jacoby gepresst und zu naturtrübem Saft verarbeitet. Der regionale Streuobst-Saft des SAK ist vor allem in den Hieber-Märkten zu kaufen.

Obstanlieferung und -verwertung
Für die Mostobst-Verarbeitung können Bürgerinnen und Bürger das Obst nach Anmeldung direkt beim SAK in Haagen oder am 6. Oktober in Wiechs abgeben. Auch die Birlinmühle in Degerfelden und der Obst- und Gemüsehof Schopferer in Egringen nehmen Mostobst für verschiedene Mostereien an.

Wer sein Mostobst für den Eigenbedarf pressen lassen möchte, kann dies kostenpflichtig an verschiedenen Stellen im Landkreis tun. Der Rüttehof in Wollbach, die Brennerei Wiedmann-Wenk in Minseln und die Gemeinde-Trotte in Karsau bieten die stationäre Verarbeitung an. Schütterles mobile Safterei kommt an verschiedenen Tagen zum Pressen und sofortigen Abfüllen nach Efringen-Kirchen, Steinen und Wehr.

Das Landratsamt Lörrach hat auch in diesem Jahr wieder ein aktuelles Faltblatt über im Bereich Streuobst engagierte Organisationen und alle Annahme- und Verarbeitungsmöglichkeiten für Mostobst herausgegeben. Das Faltblatt ist auch im Internet unter www.loerrach-landkreis/streuobst abrufbar.

Obstbaumschnittkurse

Am 1. und 2.Dezember wird es einen Wochenend-Obstbaumschnittkurs an der Volkshochschule Lörrach-Steinen und am 8. und 9. Dezember einen weiteren in der Volkshochschule Wiesental geben.
Der Kreisobst- und Gartenbauverband Lörrach wird im Januar und Februar 2024 drei Wochenend-Obstbaumschnittkurse anbieten.