Pressemitteilung

Der Naturpark Südschwarzwald e. V. evaluiert seine Ziele und Projekte


Pressemitteilung des Naturpark Südschwarzwald

Südschwarzwald – Nach rund fünf Jahren Laufzeit hat der Naturpark Südschwarzwald e. V. seinen „Naturpark-Plan 2025“ evaluiert. Das 2017 in einem umfassenden Beteiligungsprozess erarbeitete Dokument beinhaltet Zielsetzungen und Positionen des Großschutzgebiets, die bis zum Jahr 2027 umgesetzt werden sollen. Die Vision: eine nachhaltige Entwicklung der Region.

Der Gesamtvorstand beim Workshop zur Zwischenevaluation. (© Naturpark Südschwarzwalde. V.)

Im Sport spielt die Halbzeitanalyse eine große Rolle – Trainerinnen und Trainer erhalten die Gelegenheit, Situationen neu zu bewerten, taktische Änderungen vorzunehmen und das Team auf die zweite Hälfte einzustimmen. Diese Sportmetapher findet auch beim Naturpark Südschwarzwald e. V. Anwendung, und zwar in Form einer „Halbzeitanalyse“ des „Naturpark-Plans 2025“, die nach rund sieben Monaten nun abgeschlossen werden konnte. Der Naturpark-Plan ist ein eindrucksvolles Zeugnis der engagierten Region und beschreibt die Ziele des Großschutzgebiets zwischen 2017 und 2027. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Landratsämtern sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Verbänden und Vereinen erarbeitet.

Der Geschäftsführer des Naturpark Südschwarzwald e. V., Roland Schöttle, freut sich auf den Start in die zweite Halbzeit des Naturpark-Plans 2025. (© Naturpark Südschwarzwald e. V.)

Bilanz und Ausblick

Nach fünfjähriger Laufzeit war es im Oktober 2022 an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Marion Dammann, Landrätin und Vorsitzende des Naturpark Südschwarzwald e. V., freute sich von Beginn an auf den bevorstehenden Prozess: „Die Zwischenevaluation des Naturpark-Plans zeigt uns, wo wir stehen. Es wird deutlich, welche Ziele bereits erreicht wurden, was noch zur Umsetzung ansteht und an welchen Stellen der Naturpark seinen Kurs korrigieren kann, um weiterhin ein starker Motor der nachhaltigen Regionalentwicklung zu sein.“ In Zusammenarbeit mit der Agentur „suedlicht“ sollten ebendiese Fragen beantwortet werden. Das Freiburger Unternehmen fokussierte sich im Rahmen seiner Evaluationstätigkeit auch auf neue Trends und veränderte Rahmenbedingungen, die in den vergangenen Jahren zunehmend in den gesellschaftlichen Fokus gerückt sind. Die Datenerhebung folgte den Ansätzen der partizipativen Forschung: hierbei wird die Untersuchung gezielt mit jenen Menschen durchgeführt, um deren Arbeitspraxis es letztlich geht. Insgesamt wurden 54 Fragebögen ausgewertet, davon 28 im Rahmen von Interviews mit Personen aus dem Netzwerk des Naturparks. Die Mitarbeitenden der Naturpark-Geschäftsstelle füllten 26 Fragebögen aus. Auch der Gesamtvorstand des Naturparks war maßgeblich am Evaluationsprozess beteiligt: Das aus Vertreterinnen und Vertretern Südschwarzwälder Gemeinden, Landkreise und anderer lokaler Organisationen bestehende Vereinsorgan setzte im Rahmen eines Workshops am 3. März 2023 wichtige Impulse zur Neuausrichtung.

Die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen

Die Zwischenevaluation des Naturpark-Plans hat gezeigt, dass der Naturpark „gut in der Zeit“ liegt. „Der Verein, seine Projekte und Handlungsfelder erfahren positive Resonanz, die Geschäftsstelle wird für ihre qualitätvolle Arbeit geschätzt“, so Lena Hummel von „suedlicht“.

Das im Naturpark-Plan definierte Handlungsfeld „Klimaschutz und Klimaanpassung“ ist, in Anbetracht der globalen Dringlichkeit der Thematik, von besonderer Bedeutung. Neben der Fortführung erfolgreicher Projekte, wird der Naturpark in diesem Bereich vor allem als starker Netzwerker und Impulsgeber fungieren. Die Projekte des noch jungen Handlungsfelds „Tradition und Kultur“ erfreuten sich großer Beliebtheit. Das Handlungsfeld soll deshalb weiterentwickelt werden, um auch das soziale und kulturelle Miteinander in der Region zu stärken.

Zukünftig wird die Zielgruppe „Jugend und junge Erwachsene“ einen höheren Stellenwert innerhalb der Naturpark-Arbeit einnehmen. Hierbei wird insbesondere der Bildungsbereich des Naturparks gefragt sein. Um der attraktiven Lage der Region im Dreiländereck gerecht zu werden, sollen des Weiteren grenzüberschreitende Kooperationen neu belebt werden. Die Querschnittsthemen Nachhaltigkeit und Barrierearmut werden in den kommenden Jahren handlungsfeldübergreifende Bestandteile der Naturpark-Arbeit sein. Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit soll das Engagement der Geschäftsstelle weiterhin gestärkt werden, um die Bevölkerung im Südschwarzwald in vielfältiger Weise über Angebote und Ziele des Naturparks zu informieren.

Anpfiff zur zweiten Halbzeit

„Die Ergebnisse der Zwischenevaluation machen Lust auf mehr“, so Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald e. V. „Die Geschäftsstelle konnte im gemeinsamen Prozess neue Arbeitsschwerpunkte identifizieren – sowohl auf Projektebene als auch im Hinblick auf das ‚große Ganze‘. So werden wir in Zukunft etwa die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die sogenannten ‚Sustainable Developement Goals‘, noch bewusster in unsere Projektplanungen sowie die Außenkommunikation einbeziehen. Die Umsetzung nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele ist uns als Großschutzgebiet ein besonderes Anliegen.“ Schöttle betont jedoch, dass zur weiteren Umsetzung des Naturpark-Plans auch die Grundfinanzierung des Vereins gesichert und gestärkt werden muss.

Die Zwischenevaluation konnte im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung abgeschlossen werden. Christine Buchheit, Dezernentin für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung der Stadt Freiburg, äußerte sich positiv zum Evaluationsprozess: „Beim Workshop unter Beteiligung des Gesamtvorstands habe ich die Debatte als offen und lebendig erlebt. Der Evaluationszeitpunkt war gut gewählt, es konnten neue Themen mit besonderer Aktualität und Relevanz in die Planungen des Naturparks aufgenommen werden.“

Thomas Kaiser, Bürgermeister der Gemeinde Häusern und Naturpark-Mitglied der ersten Stunde, sah auch die Rolle des Naturparks bestätigt: „Seit seiner Gründung im Jahr 1999 ist der Naturpark ein wertvolles Instrument der Südschwarzwälder Gemeinden – das hat sich auch in der Evaluation gezeigt. Ich freue mich auch in Zukunft auf die vielfältigen Projekte und die gute Arbeit der Geschäftsstelle.“

Sowohl der Gesamtvorstand als auch die Mitgliederversammlung des Naturparks sprachen sich schließlich für die Umsetzung der empfohlenen Neuausrichtung aus. Somit geht die Geschäftsstelle nun in die zweite Halbzeit – mit durchdachter Taktik, neuen Impulsen und frischem Elan.

Unter www.naturpark-suedschwarzwald.de, in der Rubrik „Der Naturpark“, stehen weitere Informationen zur Verfügung.

Förderhinweis:

Dieses Projekt wird gefördert durch den Naturpark Südschwarzwald mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union (ELER).