Pressemitteilung

Käfer sorgt für dunkle Buchenblätter


Statt satten Grüns prägen zurzeit dunkelgrüne bis bräunliche Blätter das Erscheinungsbild vieler Buchen im Forstbezirk Todtnau. Es wirkt, als wären die Blätter verwelkt. Verantwortlich ist dafür ein nur zwei Millimeter großer Käfer: der Buchenspringrüssler. Das Insekt aus der Familie der Rüsselkäfer ist in diesem Jahr im gesamten Forstbezirk Todtnau stark verbreitet.

Landratsamt Lörrach/Dr. Christian Suchomel

„Die Weibchen legen bis 35 Eier auf Buchenblättern ab. Schlüpfen die Larven im Frühjahr, fressen diese das Innere des Blattes zwischen der Blattober- und -unterseite. Bei starkem Befall kann das gesamte Blatt verwelken“, erläutert Dr. Christian Suchomel, Leiter des Forstbezirks Todtnau.

Aktuell sprechen die Fachleute des Fachbereichs Waldwirtschaft von einer sogenannten Massenvermehrung. „Dazu kann es gelegentlich kommen“, klärt Suchomel auf. „Wieso die starke Verbreitung des Buchenspringrüsslers auftritt, ist aber nicht genau bekannt.“ Natürliche Fressfeinde des Käfers sind Vögel, wie zum Beispiel Meisen, oder die räuberischen Schlupfwespen. Bei Massenvermehrungen wie in diesem Jahr ist das Verhältnis jedoch nicht mehr im Gleichgewicht – bei weitem nicht alle Käfer können gefressen werden.

Für die Buchen hat das Auftreten des Buchenspringrüsslers wahrscheinlich keine langfristigen Konsequenzen. „Die Bäume wachsen dieses Jahr schwächer und pflanzen sich weniger fort. Meist erholen sich die Buchen im nächsten Jahr mit frischen Austrieb wieder“, beruhigt Suchomel. Aufgrund des Klimawandels treten Schäden an Bäumen durch Insekten leichter auf. Die Trockenphasen, die durch die menschengemachte Erderwärmung häufiger und schwerer im Landkreis Lörrach auftreten, schwächen unter anderem die Buchen. Die Entwicklung der Insekten kann bei guter Witterung, schneller, erfolgreicher und häufiger erfolgen.