Pressemitteilung

Die Vorbereitung des Zensus 2022 läuft im Landkreis auf Hochtouren


Wie viele Menschen leben in den Städten und Gemeinden Deutschlands? Gibt es genügend Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger? Brauchen wir mehr Schulen, Studienplätze oder Altenheime? Antworten auf diese und andere Fragen liefert der Zensus 2022. Mit den erhobenen Einwohnerzahlen und Daten zur Bevölkerungsstruktur ist er eine konkrete Entscheidungsgrundlage für zukünftige Planungen von Kindergartenplätzen und Schulen bis hin zur Schaffung neuen Wohnraums. Dazu werden etwa 30.000 zufällig ausgewählte Personen, auch in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften, im Landkreis Lörrach befragt.

Hierfür sucht der Landkreis Lörrach weitere Interviewerinnen und Interviewer, die ab Mitte Mai für einige Wochen als Erhebungsbeauftragte die persönlichen Befragungen der Haushalte durchführen. Für die Tätigkeit, die grundsätzlich frei eingeteilt werden kann, gibt es eine steuerfreie Aufwandsentschädigung.

Nach einer Schulung im April organisieren die Erhebungsbeauftragten eigenständig Termine zur Befragung der im Durchschnitt 75 zugeteilten Haushalte und führen die persönlichen Befragungen vor Ort durch. Die Terminvereinbarung kann flexibel an den eigenen zeitlichen Rahmen angepasst werden. Die Daten werden anschließend von der Erhebungsstelle an das Statistische Landesamt Baden-Württemberg verschlüsselt weitergeleitet.

Unter www.loerrach-landkreis.de/zensus2022 gibt es weitere Informationen und Bewerbungsmöglichkeiten.

Was ist der Zensus?

Alle zehn Jahre wird ein Zensus in Deutschland durchgeführt. Beim Zensus handelt es sich um eine sogenannte repräsentative Stichprobenbefragung, bei der lediglich 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung Auskünfte geben müssen. Mittels statistischer Verfahren können diese Stichproben auf die Gesamtheit der Bevölkerung hochgerechnet werden, wodurch ein repräsentatives Bild davon entsteht, wie in Deutschland, aber auch im Landkreis, gewohnt, gelebt und gearbeitet wird. Neben der Befragung der Haushalte umfasst der Zensus außerdem eine Gebäude- und Wohnungszählung. Die ermittelten Daten bilden die Grundlage für eine Vielzahl an politischen Entscheidungen. Diese reichen von kommunaler bis zur EU-Ebene und gestalten beispielsweise die Aufteilung finanzieller Mittel oder der Einteilung der Wahlkreise. Aber auch strukturelle und bauliche Planungen von Kindergärten, Seniorenresidenzen, Schul- und Studienplätzen sowie Wohnraumplanungen an Orten, an denen dieser benötigt wird, werden durch die Zensusdaten maßgeblich beeinflusst.

Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind verpflichtet, den Zensus durchzuführen. Dabei agieren die Länder in der Ausführung eigenständig. In Deutschland delegiert der Bund die Aufgabe an die Länder, diese wiederum an die Landkreise, Städte und Kommunen. In Baden-Württemberg wurden insgesamt 103 Erhebungsstellen eingerichtet. Die Erhebungsstelle Zensus 2022 Landkreis Lörrach ist für den gesamten Landkreis zuständig, ausgenommen der drei großen Kreisstädte Lörrach, Rheinfelden und Weil am Rhein, die jeweils eine eigene Erhebungsstelle eingerichtet haben.

Das Team der Erhebungsstelle des Landkreises Lörrach: Acht Personen sitzen um einen Tisch herum. Foto: Christoph Reichmann

Ein zentrales Element der Zensus-Erhebung bildet der Datenschutz. „Neben der Qualität der erhobenen Daten wird dem Schutz der personenbezogenen Daten höchste Priorität beigemessen“, hebt Rainer Breustedt, Leiter der Erhebungsstelle im Landkreis Lörrach, hervor. Die Datensicherheit ist eine der zentralen Prämissen des Zensus 2022 und es wurden umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um diese zu gewährleisten. Christoph Pohl, stellvertretender Leiter der Erhebungsstelle, betont: „Die Erhebungsstelle ist nicht nur räumlich, organisatorisch und personell von anderen Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung getrennt, es besteht auch eine eigene abgeschottete IT-Infrastruktur. Daher befindet sich die Erhebungsstelle nicht in den Gebäuden des Landratsamts, sondern in einem separaten Bürogebäude in der Lörracher Innenstadt.“