Pressemitteilung

Inklusion im Landkreis jetzt noch stärker im Fokus


Diane Kreft, Behindertenbeauftragte Seit Jahresbeginn hat der Landkreis eine hauptamtliche Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Der Kreis geht damit einen weiteren Schritt, um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu verwirklichen, die Rahmenbedingungen für Betroffene in ihren unterschiedlichen Lebensbereichen zu verbessern und Inklusion aktiv voranzutreiben. „Für den Landkreis ist es eine große Chance, dass wir nun eine Mitarbeiterin haben, die sich in Vollzeit dieser wichtigen Aufgabe widmen kann. Das ermöglicht uns ein deutlich breiteres und nachhaltigeres Wirkungsspektrum“, freut sich Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella. Ziel sei es, Berührungsängste abzubauen und den Gedanken der Inklusion kreisweit für die Menschen selbstverständlich und erlebbar zu machen.

Mit Diane Kreft übernimmt eine langjährige Mitarbeiterin des Landratsamtes die neu geschaffene Position. Seit 1989 war die Verwaltungsbeamtin in unterschiedlichen Positionen für den Landkreis tätig. Zuletzt führte sie vier Jahre lang die Geschäfte des Kreistages. In ihrem neuen Aufgabengebiet unterstützt die gebürtige Karlsruherin in erster Linie diejenigen Gemeinden im Landkreis bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die noch keine Behindertenbeiräte haben. Darüber hinaus führt sie die Arbeit des Netzwerks Inklusion fort und hilft Gemeinden bei der Öffnung zum inklusiven Gemeinwesen oder dabei, Strukturen zur Mitbestimmung zu schaffen. Außerdem ist Diane Kreft Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderungen, die in ihrer Gemeinde noch keine Anlaufstelle haben. Sie steht auch als unabhängige Vermittlerin in Fällen von Diskriminierung oder der Missachtung von Rechten gegenüber Menschen mit Behinderungen zur Verfügung und unterstützt Organisationen im bürgerschaftlichen Engagement rund um das Thema Inklusion.

 „Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass alle Menschen in ihrer Einzigartigkeit und Verschiedenheit als Bereicherung für die Gesellschaft gesehen werden − unabhängig davon, ob sie körperliche, geistige oder seelische Einschränkungen haben“, erklärt Diane Kreft. „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung angenommen werden und einen Platz mitten in der Gemeinde, in der Schule, im Beruf und im Verein bekommen.“ Es gehe in erster Linie darum, den Fokus nicht mehr darauf zu legen, dass ein Mensch behindert ist. Vielmehr sei es wichtig zu erkennen, dass umwelt- und einstellungsbedingte Hindernisse Menschen mit körperlichen, seelischen oder geistigen Beeinträchtigungen daran hindern, gleichberechtigt ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Diese Barrieren müssten abgebaut werden, damit Menschen mit Einschränkungen tatsächlich den gleichen Zugang zu Bildung, Arbeit und zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben erhielten, verdeutlicht Diane Kreft. Bislang wurden die Aufgaben des Behindertenbeauftragten ehrenamtlich von Reiner Faller wahrgenommen, der hauptamtlich Psychiatriekoordinator im Landratsamt ist.

Diane Kreft ist zu den üblichen Geschäftszeiten des Landratsamtes unter diane.kreft(at)loerrach-landkreis.de erreichbar.

Hintergrundinformation:

Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene wurde im Landes-Behindertengleichstellungsgesetz die Verpflichtung zur Bestellung von kommunalen Behindertenbeauftragten in den Stadt- und Landkreisen gesetzlich verankert. Ob die Bestellung haupt- oder ehrenamtlich erfolgt, bleibt dabei den Kreisen überlassen. Die UN- Behindertenrechtskonvention enthält neben dem Diskriminierungsverbot auch die Grundsätze der Chancengleichheit, der Zugänglichkeit, der vollen und wirksamen Teilhabe an der Gesellschaft sowie Einbeziehung in die Gesellschaft.