Pressemitteilung

Wo steht der Landkreis Lörrach bei der Förderung seines Radverkehrs? Antworten darauf könnte die neue Broschüre des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Baden-Württemberg geben, in der der Verband die Qualität der Radverkehrsinfrastruktur in der Region bewertet. „Wir nehmen die Empfehlungen sehr gerne an, die mit Sicherheit unser Konzept ergänzen werden“, betonte der Erste Landesbeamte Walter Holderried bei der Übergabe der Broschüren durch Frank Zühlke, Infrastrukturbeauftragter des Landesverbands. Zielgruppe der Bestandsaufnahme sind laut Zühlke lokale Entscheidungsträger und Verkehrsplaner. Generell solle durch die Aktion das Bewusstsein für den Radverkehr weiter sensibilisiert werden. Mit der Reihe „Radverkehr vor Ort“ hat der Landesverband des ADFC Radverkehrsinfrastruktur zahlreiche Städte und Landkreise aufgenommen und bewertet. Die Bestandsaufnahme aus Sicht von Alltagsradfahrern wird mit „freundlichen Radlergrüßen“ auch an die Kreisrätinnen und Kreisräte sowie die Gemeinden weitergegeben.
 
„Die Broschüre kommt zeitlich passend, denn gerade erst haben wir den über 1000 Maßnahmen umfassende Katalog zum Radverkehrskonzept fertiggestellt, an dem der Landkreis seit eineinhalb Jahren arbeitet“, erklärt die Radverkehrsbeauftragte des Landkreises, Leonie Wiesiollek. Dieser wird jetzt den Gemeinden im Landkreis zur Prüfung übergeben. Bis zur Sommerpause sollen dann die Gespräche mit den Gemeinden zur Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt sein.
 
Der ADFC weist darauf hin, dass es in der Region noch viel Optimierungspotential gibt, so könnten zum Beispiel zahlreiche Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet werden. Mögliche Befürchtungen anderer Verkehrsteilnehmer, dass die Maßnahmen zugunsten der Radlerinnen und Radler künftig Überhand nehmen könnten, zerstreut der ADFC-Experte vorweg: „Es gibt auch einige Stellen, wo die spezielle Auszeichnung von Radwegen gar nicht mehr nötig sind, etwa in Tempo-30-Zonen.“ Hierbei gibt der Erste Landesbeamte zu bedenken, dass nicht alle Straßen im Landkreis sich auch in dessen Trägerschaft befinden. Ziel bleibe aber, letztendlich ein zusammenhängendes und Gemeindegrenzen übergreifendes Netz zu haben. „Nicht nur weil sich das Radfahren seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit erfreut, hat das Thema bei uns einen sehr hohen Stellenwert, sondern weil es zu den Schwerpunkten der strategischen Ziele der Kreispolitik gehört“, betonte Holderried.
 
In der Reihe „Radverkehr vor Ort“ wird die Situation des Radverkehrs in verschiedenen Kommunen Baden-Württembergs beleuchtet. Zunächst werden nach und nach die Städte und Gemeinden und in einem weiteren Schritt die Landkreise vorgestellt, die Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Baden-Württemberg (AGFK-BW), sind. Vergleiche zwischen den  Kommunen sind nur bedingt möglich, da unterschiedliche Radfahrer an der Bewertung beteiligt waren. Die Broschüre „Radverkehr vor Ort – Landkreis Lörrach“ ist im Internet unter www.adfc-bw.de/verkehr/radverkehr-vor-ort herunterladbar.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ist die Interessensvertretung der Radfahrer in Deutschland und wurde 1979 in Bremen gegründet. Der ADFC ist in mehr als 450 Städten in Deutschland vertreten.