Pressemitteilung

Ausbau des Glasfasernetzes kommt voran


Bunte Leerrohre auf Kabeltrommeln – ein Bild, das sich zurzeit an vielen Stellen im Landkreis Lörrach zeigt (hier in Wollbach)Bis 2030 soll jedes Haus im Landkreis mit einem direkten Glasfaseranschluss für schnelles Internet versorgt sein – gut eineinhalb Jahre nach Baubeginn der Hauptschlagadern der Breitbandanbindung (Backbone-Netz) zieht der Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach Bilanz: Der Ausbau zahlreicher Ortsnetze mit Glasfaser bis ans Haus und die Anbindung von Gewerbegebieten geht flächendeckend voran.

Derzeit laufen gleichzeitig 35 Bauprojekte im ganzen Landkreis, an denen 20 Baufirmen arbeiten. „Wenn Straßen ohnehin aufgerissen sind, nutzen wir die Gelegenheit und arbeiten mit anderen Firmen zusammen, die auch Leitungen verlegen müssen“, erklärt Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung. „Hiermit wird auch der personelle Engpass im Tiefbau abgefedert“, ergänzt er. Der Zweckverband baut dort zuerst, wo die Versorgung am schlechtesten ist – vor allem im ländlichen Raum. Das Investitionsvolumen pro Ausbauprojekt beläuft sich auf 400.000 bis zu zwei Millionen Euro. In diesem Jahr werden insgesamt fast 30 Millionen Euro in den Bau des Glasfasernetzes investiert. Bewilligt wurden bisher Fördermittel in Höhe von 22 Millionen Euro des Landes Baden-Württemberg im Rahmen der „Breitbandoffensive 4.0“ für fast 100 Ausbauprojekte.

Frisch verlegte Glasfaserleerrohre im offenen Graben mit Kabelschacht (in Bad Bellingen)„Schnelles Internet ist nicht nur überlebenswichtig für eine innovative Wirtschaft, sondern hat auch immer mehr Auswirkungen auf die Wohnortwahl. Wir möchten mit dem Glasfaserausbau die Standortbedingungen für Privathaushalte und Gewerbebetriebe nachhaltig verbessern. Da unser Landkreis sowohl ländlich als auch urban geprägt ist, ist es für uns wichtig, den gesamten Landkreis gleichermaßen im Blick zu haben“, so Landrätin Marion Dammann. 

Glasfaser bis ans Haus: Erste Ortsnetze in ländlichen Dörfern
Dank der im Juli fertiggestellten, etwa 150 Kilometer langen Backbone-Strecke ist es nun möglich, dem Netzbetreiber fertige Ortsnetzabschnitte zum Betrieb übergeben zu können. In Efringen-Kirchen und in Fischingen wurde das Netz bereits Anfang des Jahres fertiggestellt. Ebenso sind in den Neubauten am Bahnhof Zell die ersten Anschlüsse in Betrieb. In Steinen-Hägelberg, Schopfheim-Raitbach und auf dem Rührberg werden die Arbeiten am Glasfasernetz voraussichtlich im Laufe des Monats November abgeschlossen sein, so dass die Netze dem Betreiber pepcom übergeben werden können. Bisher wurden Tiefbautrassen in der Länge von 450 Kilometern für Backbone und Ortsnetze gebaut. Im Bau und in Planung sind weitere 230 Kilometer.

Nach der Übergabe des Netzes beginnt der Netzbetreiber pepcom mit dem Aufbau der Verteilerkästen, um dann schriftlich auf alle Haushalte mit fertig gebautem Hausanschluss zuzugehen, um Internet-, Telefon- und gegebenenfalls Fernsehverträge anzubieten. Dies geschieht neuerdings unter dem Markennamen Pyur. Ebenfalls bietet die Stiegeler IT GmbH aus Schönau auf dem Netz des Zweckverbands ihre Dienste an. Von der Netzübergabe an den Betreiber bis zur Aufschaltung der ersten Kunden dauert es derzeit rund zwei Monate. „Das Netz wird gut angenommen“, so Paul Kempf.

Farbenfroh: Glasfaserleerrohrbündel nebeneinander im Graben (in Bad Bellingen). Das rote Bündel gehört zum überörtlichen Backbonenetz, die anderen Farben zu innerörtlichen Verteilnetzen.Gewerbegebiete


Drei Gewerbegebiete wurden zum Betrieb bereits an den Betreiber pepcom übergeben: der Gewerbepark Dreiländereck Haltingen-Binzen und die Gewerbegebiete Schildgasse Rheinfelden sowie Kapellengrün Rheinweiler. Bis zum Jahreswechsel folgen die Gewerbegebiete Steinen-West, Kurpark Bad Bellingen, Fallberg Wyhlen und kurz darauf Schliengen Sonnenstück. Weitere Gewerbegebiete folgen.

Servicequalität


Nach anfänglich unzureichendem Krisenmanagement bezüglich Telefonausfällen in Efringen-Kirchen, die durch die technische Umstrukturierung des pepcom-Mutterkonzerns Pyur verursacht wurden, haben die kommunalen Vertreter mit Nachdruck auf eine Verbesserung der Situation bei der Betreiberfirma pepcom hingewirkt. Der größte Teil der betroffenen Kunden kann mittlerweile den Internet- und Telefonservice störungsfrei nutzen. Bis die Fehler bei allen Kunden beseitigt sind, benötigt pepcom noch etwas Zeit.

Bürger, die Probleme mit dem neuen Anschluss haben, werden gebeten, sich weiterhin umgehend bei pepcom zu melden, per E-Mail an kundenservice(at)glasfaser-im-landkreis-loerrach.de oder telefonisch unter 030 25777499. Gerne kann auch der Zweckverband parallel informiert werden.

„Die Servicequalität und die Reaktionszeiten bei Pyur haben sich in den letzten Wochen merklich verbessert“, stellt Paul Kempf fest.

Auf der Internetseite des Zweckverbands (www.breitband-lkr-loerrach.de) erhalten Bürger weitere Informationen und praktische Hinweise: Wie erfährt man als Anwohner vom Ausbau? Wie läuft der Ausbau ab und wie lange dauert er? Wie hoch sind die Kosten für einen Hausanschluss?

Fragen zum Anschluss können an den Zweckverband gerichtet werden, telefonisch unter 07621/9493966 oder per E-Mail an info(at)breitband-lkr-loerrach.de.