Pressemitteilung

Landkreis verabschiedet langjährige Bereitschaftspflegeeltern


Verabschiedung langjähriger Bereitschaftspflegeeltern, von links: Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella, Gabriele Stäuble-Ressel und Birgit Junk vom PAD, Isolde Dold, Roland und Petra Schulz, Judith und Bernhard Kohlmann. Nach langjährigem Engagement für Kinder in Notsituationen verabschiedete Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella kürzlich drei Bereitschaftspflegefamilien. Die Familien Petra und Roland Schulz, Judith und Bernhard Kohlmann sowie Isolde Dold haben zusammen in den vergangen neun Jahren etwa 40 Kindern und Jugendlichen ein liebevolles Zuhause gegeben und sie in einer für sie schweren Zeit begleitet und versorgt. Eine berufliche und private Neuorientierung veranlasst sie, diese anspruchsvolle Aufgabe niederzulegen. Somit stehen dem Landkreis nur noch 18 Bereitschaftspflegeeltern zur Verfügung.

Engagement von unschätzbarem Wert


Zimmermann-Fiscella betonte, dass Pflegeeltern, die so viel Herzblut und Engagement für diese besondere Aufgabe aufbringen, von unschätzbarem Wert seien. „Genau solche Menschen wie Sie, die außerordentlich belastbar, flexibel, risikobereit und emotional zugewandt sind, braucht es, um Kindern in Not zu helfen und deren Familien zu unterstützen“ erklärte sie.

Die erfahrenen Bereitschaftspflegeeltern nahmen ihre Verabschiedung zum Anlass, um über ihre teils schweren, teils aber auch amüsanten Erlebnisse mit den Kindern und Jugendlichen zu sprechen. Alle betonten, dass sie die Kinder gerne aufgenommen hätten, so schwer der Alltag auch manchmal war. Die Kinder und Jugendlichen kämen fast ausschließlich aus akuten Krisensituationen und waren zu Beginn entsprechend durcheinander, verunsichert und oft verängstigt. Die Hoffnung und das Wissen, den Kindern und Jugendlichen etwas Gutes auf ihren Lebensweg mitgegeben zu haben, begleiten alle Bereitschaftspflegeeltern.

Jedoch nicht nur die fremden Kinder profitieren, so Isolde Dold, sondern auch die eigene Familie. Auch gebe es nach Jahren noch Kontakt zu Kindern, die sie vorübergehend aufgenommen hätten, stimmten die Bereitschaftseltern Schulz zu. „Es ist schön zu sehen, wie sich einzelne Kinder und ihre Familien entwickelt haben“, so Petra Schulz.

Ein großes Dankeschön sprachen auch die Teamleiterin des Pflege- und Adoptivkinderdienstes, Birgit Junk, und ihre Mitarbeiterin Gabriele Stäuble-Ressel aus. Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung überreichten sie kleine Präsente.

Pflegefamilien für Kinder in Not gesucht


Familien und Einzelpersonen, die sich für die Tätigkeit als Bereitschaftspflegefamilie interessieren oder sich überlegen, ein Kind in Vollzeitpflege auf längere Dauer aufzunehmen, werden gebeten, sich an Birgit Junk zu wenden, Telefonnummer 07621/ 410-5012. Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter www.loerrach-landkreis.de/pad.

Hintergrundinformationen: Kompetenzen einer Bereitschaftspflegefamilie


Aufgrund der für die betroffenen Kinder meist plötzlichen und unvorhergesehenen Herausnahme aus ihrer Herkunftsfamilie entstehen häufig besondere Schwierigkeiten und Reaktionen, die eine entsprechende pädagogische Hilfe notwendig machen. Eine Bereitschaftspflegefamilie muss deshalb über großes Einfühlungsvermögen, pädagogisches Geschick und Belastbarkeit verfügen. Eine sozialpädagogische Ausbildung einer Betreuungsperson ist wünschenswert, ebenso Erfahrungen mit der Erziehung von Kindern. Ausschlaggebend ist jedoch die persönliche Eignung von Bewerbern für diese belastende Aufgabe. Da es sich um eine Notsituation handelt, müssen die Pflegepersonen sicherstellen, dass eine durchgängige Betreuung des Pflegekindes gewährleistet ist. Neben Familien kommen auch unverheiratete Paare oder Alleinstehende für die Aufgabe einer Bereitschaftspflege in Frage. Die Pflegepersonen sollten nicht älter als 65 Jahre alt sein.

Neben einem Vorbereitungsseminar, einer kompetenten Beratung, Austauschmöglichkeiten in Form von moderierten Pflegeelterngruppen und Fachtagungen erhalten Pflegefamilien eine finanzielle Unterstützung vom Landkreis.