Pressemitteilung

Kreis richtet zentrale Inobhutnahmestelle für Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMA) ein


Immer mehr Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht vor Krieg und Gewalt und nehmen dabei jede Gefahr auf sich. Auf Grund der Grenzlage kommen im Raum Lörrach mehr sogenannte Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an, als in anderen Landkreisen. Bevor sie in andere Kreise weitergeleitet werden, muss die Jugendhilfe die jungen Menschen vorläufig in Obhut nehmen. Für die Unterbringung dieser Jugendlichen will der Landkreis in Lörrach-Brombach eine Unterkunft einrichten und schafft damit eine zentrale Einrichtung im Kreisgebiet. Die Einrichtung der Jugendhilfe soll ab Januar zunächst für sechs Monate in die Leichtbauhallen der derzeit noch bestehenden Gemeinschaftsunterkunft beim Sportplatz einziehen, die zum Ende des Jahres wie geplant als Notunterkunft aufgelöst wird.

Für die ausführliche Information der Bürgerinnen und Bürger laden Stadt und Landkreis Lörrach alle Interessierten zu einem Info-Abend am Mittwoch, 7. Dezember, um 19:30 Uhr im Werkraum Schöpflin ein. Landrätin Marion Dammann, Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeister Dr. Michael Wilke stehen gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Fragen zur Verfügung.

Für die Unterbringung von Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist nach dem Sozialgesetzbuch die Jugendhilfe der Kreise zuständig, die für eine adäquate Versorgung mit der vorgeschriebenen sozialpädagogischen Betreuung zu sorgen hat. Die Jugendhilfe des Landkreises Lörrach verfügt derzeit über 120 Plätze für die vorläufige Inobhutnahme von Unbegleiteten in Lörrach, Schönau, Schopfheim-Fahrnau und Schopfheim-Wiechs, die nach der Zentralisierung aufgelöst werden. Die neue Inobhutnahmestelle in Brombach soll Platz für maximal 100 junge Menschen bieten, wo sie erste Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen erhalten, bis sie nach zirka zwei bis drei Wochen einen regulären Platz in der Jugendhilfe außerhalb des Landkreises Lörrach zugewiesen bekommen. Mit der Schaffung einer zentralen Einrichtung soll die Koordination der Betreuung erleichtert werden. Dauerhaft hat der Kreis die Aufgabe, etwa 100 junge minderjährige Flüchtlinge zu versorgen und sie hier zu integrieren. Diese werden in Jugendhilfeeinrichtungen inner- und außerhalb des Landkreises untergebracht.

Im Landkreis Lörrach sind in diesem Jahr bis Mitte November rund 670 minderjährige Flüchtlinge ohne Eltern und Familie aufgenommen und weiter verteilt worden. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es insgesamt 268. Ein gravierender Anstieg der Zahlen ist seit Juni 2016 zu verzeichnen. Die meisten der jungen Menschen kommen aktuell aus Eritrea, Somalia oder Guinea und sind zwischen 16 und 17 Jahren alt.