Pressemitteilung

Substitution läuft erfolgreich im Landkreis Lörrach


Die Zahl der Drogentoten im Land Baden-Württemberg ist rückläufig. Dieser Trend geht aus einer vom Innenministerium vorgestellten vorläufigen Bilanz hervor. Im vergangenen Jahr starben im Land 137 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums, 31 weniger als 2010. Im Landkreis Lörrach starb ein Mensch an den Folgen des Drogenkonsums, 2010 waren es fünf. Maßgeblichen Anteil am Rückgang im Landkreis Lörrach hat aus Sicht der Kommunalen Suchtbeauftragten Brigitte Baumgartner und des Arbeitskreises Rauschmittel (AKRM)  die Verbesserung des Angebots im Bereich Substitution.  
                                
Die Versorgung oder Behandlung Suchtkranker mit Drogenersatzstoffen wird im Landkreis seit
8. Januar.2011 durch die neu eingerichtete Schwerpunktpraxis in Lörrach betrieben. Zwischenzeitlich werden in der Schwerpunktpraxis rund 100 Patienten betreut. Neben der Schwerpunktpraxis werden die Substituenten von niedergelassenen Ärzten im Landkreis versorgt.
„Die Suchtkranken bekommen eine Ausstiegshilfe und können dauerhaft mit ihrer Sucht leben erklärt Frank Meißner, Leiter der Drogen- und Jugendberatung Lörrach des AKRM. Aber auch das umfangreiche Programm an psycho-sozialen Hilfen leiste einen wichtigen Anteil zur Hilfe. Die Substitution ermögliche aber vielen Suchtkranken erst, diese Hilfen in Anspruch zu nehmen. Die Schwerpunktpraxis sei ein wichtiger Baustein in diesem Gesamtkonzept. Es gelte abzuwarten, ob sich die Lage weiterhin stabilisiere. „Die aktuelle Situation sollte uns ermutigen, das Hilfesystem zu erhalten und weiter auszubauen“, betont Meißner.
„Substitution bietet sicher die Möglichkeit, die Zahl der Drogentoten zu reduzieren“, ergänzt Gustav Mellert, Diplom-Sozialpädagoge der Jugend- und Drogenberatungsstelle Rheinfelden. Der Rückgang sei ein Erfolg. Doch um nachhaltig die Anzahl der Drogentoten zu senken, bedarf es aus Mellerts Sicht weiter präventiver Maßnahmen wie Spritzentausch, medizinische Grundversorgung oder Hilfeplanung. „Wir begrüßen, dass die Schwerpunktpraxis aus dem Provisorium herauswächst und zu einem Standardangebot geworden ist“, sagt Mellert.
Im Landkreis Lörrach gilt es nun, den Status Quo beizubehalten. Das erfreuliche Ergebnis zeigt zum einen, dass die Drogenkonzeption, die vor über zehn Jahren verfasst wurde, gegriffen hat und zu einem positiven Ergebnis führte. Zum anderen gilt es nun, trotz dieses Ergebnisses, den Bereich der Suchthilfe und -prävention nicht zu vernachlässigen.