Pressemitteilung

Überwachung der Baumbestände um den Rheinhafen auf den Asiatischen Laubholzbockkäfer


Nachdem das Regierungspräsidium Freiburg im April lebende Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers in einer Platane im Rheinhafen gefunden hat, wird die Überwachung des Gebietes intensiviert. Dazu gehören behördliche Maßnahmen und die Bitte um Mithilfe an die Bevölkerung vor Ort.
 
Der Laubholzbockkäfer ist ein in Ostasien heimischer Holzschädling. Er bedroht den städtischen Baumbestand ebenso wie die Forstwirtschaft. In der Europäischen Union und in der Schweiz hat der Laubholzbockkäfer den Status eines Quarantäneschädlings, dessen Ausbreitung im europäischen Raum verhindert werden muss. Denn die Larven des Käfers bohren sich in das Holz gesunder Laubbäume und können diese zum Absterben bringen. Bei ungehemmter Ausbreitung führen die Bohrlöcher beispielsweise zum Abbrechen der Äste und können so Personen gefährden.
 
In Kürze wird das Landratsamt Lörrach als Untere Landwirtschaftsbehörde eine Allgemeinverfügung zur Verhinderung der Verbreitung des eingeschleppten Schädlings veröffentlichen. Vorgesehen ist im Wesentlichen die Ausweisung einer Quarantänezone mit einem Radius von voraussichtlich 2 km rund um die Fundstelle im Rheinhafen in Weil am Rhein. Betroffen ist ein großer Teil des Weiler Stadtteils Friedlingen mit dem Rheinpark an der Dreiländerbrücke. Im Westen wird die Zone durch den Rhein begrenzt. In diesem Gebiet werden alle Gehölze systematisch von beauftragtem Fachpersonal begutachtet und überwacht.
 
Das Landratsamt bittet um Verständnis, dass Grundstücksbesitzer in der Quarantänezone verpflichtet sind, dem Fachpersonal Zugang zu den Laubbäumen zu gewähren sowie im Bedarfsfall die Entnahme von befallsverdächtigen Astproben zu dulden. Bei nachgewiesenem Befall von Gehölzen durch den Schädling kann das Landratsamt einen Rückschnitt oder eine Rodung mit anschließender Vernichtung des Holzes nach amtlichen Vorgaben anordnen. Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen sind aber nicht vorgesehen. 
 
Als weitere Maßnahme hat das Regierungspräsidium, das für die Warenverkehrsüberwachung zuständig ist, eine Intensivierung der Kontrollen der Importcontainer angekündigt. Diese Kontrollen erfolgen durch die Pflanzenbeschaustelle des Regierungspräsidiums.
 
Das Landratsamt bittet die Bevölkerung vor Ort um Unterstützung. Nur durch eine breite Mithilfe von Seiten der Grundstücksbesitzer kann es gelingen, die weitere Ausbreitung des Laubholzbockkäfers zu unterbinden um damit größere Schäden zu vermeiden. Besitzer von Grundstücken in der Quarantänezone sind angehalten, Anzeichen auf Befall durch den Schädling dem Landratsamt Lörrach, Fachbereich Landwirtschaft, Tel.: 07621/410-1239, zu melden. Mit der Ausgabe der endgültigen Allgemeinverfügung soll weiteres Informationsmaterial für die Bevölkerung veröffentlicht werden.