Pressemitteilung

Zweite Millionentranche für die Flurneuordnung in Schopfheim-Gersbach


Walter Holderried übergibt den zweiten Bewilligungsbescheid des Landes an den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Ralf Ühlin. Kurz nachdem der erste Bauabschnitt mit einer Zuwendung von über 1,1 Millionen abgeschlossen ist, steht nunmehr die zweite Tranche in Höhe von rd. 1,4 Mio. € für weitere Bauarbeiten in der Flurneuordnung in Gersbach zur Verfügung.
 
Nach langen Vorarbeiten und intensiven Abstimmungsprozessen wurde im Herbst letzten Jahres eines der landesweit größten Flurneuordnungsprojekte mit einem Umfang von knapp sechs Millionen Euro vom Ministerium für Ländlichen Raum genehmigt. Die Mittel für den Ausbau werden in insgesamt vier Tranchen vom Land bereit gestellt. So erfolgte kurz nach Abschluss der ersten Bautranche nunmehr die zweite Tranche i. H. v. knapp 1,4 Millionen Euro.
 
Ralf Ühlin und Walter Holderried freuten sich gemeinsam darüber, dass es mit dem Wegebau und der Umsetzung landespflegerischen Begleitmaßnahmen rasch vorwärts gehen kann, denn der großzügige Mittelfluss aus Stuttgart ist alles andere als selbstverständlich. Auch in der Flurbereinigung hat das Land für die Zukunft eine eher sparsamere Gangart angekündigt. Gersbach war eines der letzten Projekte das noch mit Zuschüssen von bis zu 85% bedient wird.
 
Das Landratsamt Lörrach und insbesondere der Fachbereich Flurneuordnung unter dessen Leiter, Wolfram Müller-Rau, haben sich mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass die notwendigen Vorarbeiten für eine zügige Mittelbereitstellung erfolgen konnte. In der ersten Tranche war vor allem der landwirtschaftliche Wegebau im Verfahrensgebiet voran gebracht worden. Dieser war am vergangenen Freitag von der Bietergemeinschaft Walliser & Vogel fertig gestellt und von der Stadt Schopfheim abgenommen wurden. Auch die Stadt Schopfheim zeigte sich darüber hoch erfreut.
 
Die zweite Tranche hat ihren Schwerpunkt im Ortsteil „Schlechtbach“. Möglichst zügig soll nun mit dem Bau der Wege in Schlechtbach begonnen werden, damit die umfangreichen Maßnahmen der zweiten Tranche im kommenden Jahr abgeschlossen werden können. Derzeit laufen die Vorbereitungen vor Ort. Neben der Absteckung der Wegetrassen, muss im Wald vorab das Holz auf den Weglinien geerntet werden.
 
Die Flurneuordnung in Schopfheim-Gersbach ist nicht nur flächen- und maßnahmenbezogen sehr umfangreich, sondern sie ist auch ein Modellprojekt für die Offenhaltung der Landschaft durch die heimische Landwirtschaft.
 
Für die ortsansässigen Betriebe sollen in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden die Voraussetzungen für eine auch langfristig verbesserte und nachhaltige Landschaftsoffenhaltung und Flächenbewirtschaftung erfolgen. So sollen auch zukünftig die Mäh- und Weidewirtschaft überwiegend extensiv und damit umweltschonend mit besonderem Blick auf die Artenvielfalt betreiben werden. Das ist nicht nur eine Verbesserung für die Landwirtschaft, sondern auch ein aktiver und unverzichtbarer Beitrag zum Artenschutz. Denn auch die Flurneuordnung hat sich in den letzten Jahren deutlich ökologischer ausgerichtet.
 
Der Erste Landesbeamte Holderried freute sich über die Förderung der Flurneuordnung, die gerade im strukturschwachen ländlichen Raum weitere Spielräume zur Entwicklung eröffnet. „Aktive Strukturpolitik für den ländlichen Raum heißt nicht nur darüber zu reden, sondern vor Ort konkret etwas für Verbesserungen zu tun“, so Holderried. Und dazu gehört in einem von den bäuerlichen Familienbetrieben geprägten Bereich auch die Verbesserung ihrer Bewirtschaftungsmöglichkeiten. „Und wenn dies auch noch ökologisch ausgerichtet erfolgen kann, haben wir das Optimale erreicht.“