Pressemitteilung

Forstarbeit: Ihr Einsatz für unsere Sicherheit


Motorsägen kreischen. Schwere Maschinen heulen auf. Unter ächzendem Knirschen stürzen die Bäume auf den steinigen Waldboden. Im Bereich der Landesstraße 146, die von Mambach nach Todtmoos führt, hat die Forstverwaltung im Landkreis Lörrach zwischen Abzweig Altenstein und der Landkreisgrenze am Parkplatz St. Antöni Holz geschlagen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Ab Montag, 26. November, ist die Straße wieder befahrbar. Damit ist die vorerst letzte große Aktion dieser Art im Bezirk Hasel abgeschlossen – eine planerische und logistische Meisterleistung.
 
Sieben Wochen lang war die Straße gesperrt. 10 000 Festmeter Holz hat der Forst geschlagen, 9000 davon im Staatswald, 1000 im Privatwald – jeweils zur Hälfte Laub- und Nadelholz. „Die Maßnahme war längst überfällig. Jahrelang wurde von den Vorbesitzern hier nichts unternommen. Der Wald hier gehört erst seit vier Jahren dem Forst“, sagt Siegbert Locher, Revierleiter im Forstbezirk Hasel, der vor allem den Anwohnerinnen und Anwohner dankt. Sie hätten alle Belastungen tapfer ausgehalten. „Dafür haben wir nun ein Tal mit viel mehr Licht“, freut sich Locher. Ziel der Maßnahme war die Verkehrssicherung. Denn vor allem Totholz, von dem leicht Äste abbrechen können, stellen in der Nähe des Straßenrands eine potentielle Gefahr für Verkehrsteilnehmer dar. „Schließlich wollen wir ja alle sicher durch den Landkreis fahren und die schöne Landschaft genießen“, meint Locher und lässt seinen Blick über die Höhen schweifen. Denn einen Aussichtspunkt an einer Kehre haben die Forstarbeiter freigeschnitten. "So wollen wir auch immer unseren Teil zum Tourismus und zur Naherholung in unserem Landkreis beitragen“, sagt Locher.
 
Rund 25 Mitarbeiter von Firmen aus der Region hatten den ersten, südlichen Abschnitt freigeschlagen. Sieben Arbeitsgruppen, darunter zwei mit insgesamt sieben Forstwirten vom Landkreis Lörrach, hatten sich den zweiten und letzten Abschnitt vorgenommen. Mit dabei waren auch Auszubildende der forstlichen Ausbildungsstätte Hasel des Landkreises. Die Kosten für die Aktion betrugen 400 000 Euro, die Erlöse aus dem Holzverkauf beziffert Locher mit rund 600 000 Euro.  „Wir müssen vor allem auf Äste und Steine aufpassen“, erklärt Forstwirt Hans-Peter Bruckmaier, der gemeinsam mit seinem Kollegen gerade eine Fichte von ihren Ästen befreit. Das Hantieren mit der Kettensäge ist an diesen Steilhängen nicht ungefährlich. Forstarbeit gilt als zweitgefährlichster Beruf nach dem Bergbau. „Wir sind sehr gut ausgebildet und haben Erfahrung. Dennoch müssen wir jeden Augenblick aufeinander achten“, ergänzt Bruckmaier und klopft im wahrsten Wortsinn drei Mal auf Holz. Rote Striche, die Siegbert Locher an den Stämmen entlang dem Straßenrand angebracht hat, zeigen den beiden Forstwirten, welchen Baum sie als nächsten fällen. Warnkleidung und Sicherheitsausrüstung sind unverzichtbar.
 
Schwere Maschinen kommen an den Steilhängen zum Einsatz. Eine riesige Seilwinde befördert die umgeschlagenen Bäume zum nächsten Waldweg, wo sie abgelegt werden. Seilbagger ziehen Stämme den Hang hinauf, große Holzlaster bringen sie ins Tal. Ein Vollernter macht in kürzester Zeit kurzen Prozess mit der Tanne. „Seilbagger und Seilwinde helfen uns, die Arbeiten so schonend wie möglich durchzuführen. Denn nur die schweren Maschinen können die Bäume über die Leitplanken heben. Zum Glück konnten wir die Schäden an Straße und Leitplanken in Grenzen halten“, betont Locher, der vor allem die Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei Schönau lobt. „Ich bin froh und stolz, dass wir die siebenwöchige Aktion so zügig und vor allem ohne große Zwischenfälle abgeschlossen haben“, sagt Locher, der in den vergangenen Wochen fast jeden Tag – auch sonntags – im Einsatz war. „Wir können wirklich zufrieden sein und die Bürgerinnen und Bürger sind es hoffentlich auch.“