Pressemitteilung

Bundesregierung soll in Radverkehr investieren


Die Zahl der Radfahrer ist in Deutschland so hoch wie nie zuvor – Tendenz steigend. Mehr Fahrrad- statt Autoverkehr verbessert die Lebensqualität in Städten und Gemeinden, sorgt für bessere Luft und weniger Treibhausgase. Die Liste der Vorteile ließe sich fortsetzen. In einem Brief an die Akteure der derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen fordert jetzt die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) deshalb von der künftigen Bundesregierung, mehr Personal und Geld für den Radverkehr bereitzustellen. Auch der Landkreis Lörrach ist seit Sommer 2013 Mitglied der AG Fahrradfreundlicher Kommunen, ein Netzwerk von derzeit 37 Städten, Landkreisen und Gemeinden, das sich für die Förderung des Radverkehrs in den Kommunen stark macht.
 
So wünscht sich die AGFK den Bau von Radschnellwegen parallel zu viel befahrenen Bundesstraßen und Autobahnen zu fördern. Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen, dass Pendler dadurch häufiger aufs Fahrrad umsteigen und die Straßen entlasten. Entscheidend für besseren und mehr Radverkehr ist außerdem die Verknüpfung von Fahrrad, Bus und Bahn. Die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln – vor allem im Fernverkehr – solle vereinfacht werden. Eine Chance für zusätzliche sichere Radwege auf engem Verkehrsraum würde beispielsweise der Vorschlag für Tempo 30 in den Innenstädten bringen.
 
Neben Geld für Infrastruktur und rechtlichen Änderungen fordert die AGFK-BW außerdem Unterstützung für zusätzliche Kommunikationskampagnen. Bürgerinnen und Bürger müssten besser darüber informiert werden, was die neue Straßenverkehrsordnung für den Radverkehr bedeutet. Vor allem vielen Autofahrern sei noch nicht klar, dass sie sich die Straßen immer mehr mit Radfahrern teilen.
 
Der Landkreis Lörrach hat bereits die Initiative ergriffen und in diesem Jahr ein Radverkehrswegekonzept erarbeitet, das Ende November vom Kreistag beschlossen werden soll. Im Vordergrund stehen Ausbau und Erneuerung des Radverkehrsnetzes über die nächsten 15 Jahre. Von den 33,5 Millionen Euro Investitionsvolumen entfallen jeweils 15 Prozent auf Landkreis und Land, 20 Prozent auf den Bund und die verbleibende Hälfte auf die jeweiligen Gemeinden.
 
Die AGFK-BW wurde 2010 mit der Unterstützung der Landesregierung gegründet und möchte das Radfahren als selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Art der Fortbewegung fördern. Sie unterstützt ihre Mitglieder unter anderem bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Durchführung von Forschungsvorhaben und bei der Umsetzung von konkreten Projekten. Weitere Informationen zur Arbeit und aktuellen Projekten des AGFK gibt es im Internet unter www.agfk-bw.de.