Pressemitteilung

CO2-neutrales Modellquartier Lörrach


Mit der Entwicklung eines „CO2-neutralen Modellquartiers“, das westlich des Bahnhofs in Lörrach entstehen soll, beteiligen sich die Stadt Lörrach und der Landkreis Lörrach in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE am RegioWIN-Wettbewerb („Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit") des Landes Baden-Württemberg.
Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz führt den RegioWIN-Wettbewerb als  Vorstufe zur Vergabe von EU-Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) durch. Im Rahmen des Wettbewerbs werden sogenannte Leuchtturmprojekte gefördert, die zu einem intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstum in Baden-Württemberg beitragen. Diese Leuchtturmprojekte sind in das Strategiekonzept der Wettbewerbsregion Südlicher Oberrhein mit Name „Sustainable Energy Valley“  integriert. Die Region, die sich auf diese Weise als einheitlicher funktionaler Raum bewirbt, setzt sich aus dem Gebiet des Regionalverbands Südlicher Oberrhein und dem Landkreis Lörrach zusammen. Federführend ist der Verein Strategische Partner – Klimaschutz am Oberrhein e. V. (Klimapartner Oberrhein).
Das Land hat am 16. Januar 2014 das Konzept einer Energiewende-Region am Oberrhein ausgezeichnet. Die drei Projektpartner planen, das Innenstadtquartier westlich des Bahnhofs zwischen Luisenstraße, Haagenerstraße und Palmstraße zu einem CO2-neutralen Quartier umzubauen, und damit Modelllösungen für andere städtische Quartiere zu schaffen. Die hierbei gewonnen Erkenntnisse möchte die Stadt Lörrach auch für den Umbau weiterer Quartiere nutzen.
Projektziel ist, ein intelligentes Energieleitsystem, optimierte Netze und dezentrale Strom-, Wärme- und Kältespeicher zu realisieren. Für die CO2-Neutralität bedeutend sind unter anderem:
(1) Die Entwicklung eines ganzheitlichen Energieleitsystems optimiert auf alle jahreszeitlichen Anforderungen, das alle Komponenten des Energiesystems durch moderne Kommunikationstechnik vernetzt und eine gemeinsame, optimierte Steuerung ermöglicht.
(2) Der Aufbau eines Wärme- und gegebenenfalls Kältenetzes.
(3) Die Installation dezentraler Strom-, Wärme- und Kältespeicher.
Für das Projekt wird außerdem geprüft, welche Möglichkeiten und Vorteile bei einer Einbeziehung weiterer Liegenschaften im Stadtgebiet in das Energieversorgungssystem bestehen. Für den Landkreis geht es dabei beispielsweise um das Kreisklinikum und das Berufsschulzentrum.
Derzeit läuft die 2. Wettbewerbsphase, für die das Projekt aus der ursprünglichen Skizze heraus weiter entwickelt werden soll. Die endgültige Projektbeschreibung wird dem Kreistag des Landkreises Lörrach und dem Gemeinderat der Stadt Lörrach zur Beschlussfassung im Sitzungsturnus Juli 2014 vorgelegt. Sollte das Land die regionale Strategie des „Sustainable Energy Valley“ inklusive seiner Leuchtturmprojekte auch in der 2. Phase prämieren, können ab 2015 EFRE-Fördermittel beantragt werden.
Für die Stadt und den Landkreis würde dies eine Bestätigung der bisherigen Klimaschutzaktivitäten darstellen und zugleich erhebliche finanzielle Chancen für Investitionen in die Liegenschaften bieten. Dies war auch Gegenstand der Fachtagung zum Thema Erneuerbare Energien im Landkreis bei der Mitte Mai sämtliche potentielle Maßnahmen vorgestellt wurden. Landrätin Marion Dammann und Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm freuen sich, dass das Projekt demnächst den nächsten großen Schritt in Angriff nimmt. Das Thema soll  jetzt auch in den Trinationalen Eurodistrict Basel hineingetragen werden.
Weitere Informationen zu den Klimapartnern Oberrhein oder dem Wettbewerb finden Sie: www.klimaschutz-oberrhein.de und  www.regiowin.eu