Pressemitteilung

20 Jahre Betreuungsverein: eine Erfolgsgeschichte


Gesellschaftlich benachteiligten Menschen zu ihren Rechten verhelfen und ihnen so mehr Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen ist das Ziel der 1992 durch den Gesetzgeber eingeführten Betreuungsvereine. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Betreuungsvereins des Landkreises Lörrach will eine Podiumsdiskussion am kommenden Freitag, 13. Februar, Bilanz ziehen über das Erreichte dank zahlreicher Ehrenamtlicher. Das Podium wird besetzt sein mit den Landtagsabgeordneten Josef Frey, Ulrich Lusche und Rainer Stickelberger sowie Kreisrätin Gabriele Weber und Wolfram Lorenz, Direktor des Amtsgerichts Lörrach. Die Veranstaltung findet von 15:00 bis zirka 17:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Lörrach für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger statt.
 
Der hiesige Betreuungsverein kann mit Blick auf die inzwischen 140 Betreuten durch 70 Ehrenamtliche zwar eine Erfolgsgeschichte verzeichnen. Doch klar ist auch, dass für die Gewährleistung der rechtlichen Vertretungen für Benachteiligte auch in Zukunft die Weichen gestellt werden müssen. Die Teilnehmer des von Matthias Zeller, SWR, moderierten Podiums werden auch der Frage nachgehen, wie es gelingen kann, weitere Freiwillige zur Unterstützung von psychisch kranken, alten und behinderten Menschen zu gewinnen.
 
„Der Einsatz von Ehrenamtlichen für die Aufgaben, die früher von gesetzlichen Vormunden übernommen wurden, hat den entscheidenden Vorteil, dass freiwillig Engagierte sich in viel höherem Maße auf die Betroffenen einlassen können“, betont Waltraud Hermann, Geschäftsführerin des Betreuungsvereins Lörrach. „Wir sind diesen Menschen zu großem Dank verpflichtet und hoffen auch für die Zukunft ausreichend Freiwillige zu gewinnen, die Freude daran haben, andere etwa bei Behördengängen zu unterstützen“, so Hermann.
 
 
 
Hintergrundinformation:
 
Mit der Einführung des Betreuungsgesetzes 1992 hat der Gesetzgeber als wichtigen Baustein in der Unterstützung von betreuungsbedürftigen Menschen die Ehrenamtlichkeit hervorgehoben. Erstmals sind damit auch Regelungen in die Gesetze eingegangen, die die Unterstützung der ehrenamtlich Tätigen durch Betreuungsvereine verbessern soll. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg zwischenzeitlich 78 Betreuungsvereine (Stand 31.12.2013). Im Landkreis Lörrach gibt es mit dem Verein für soziale Dienste (SKM) und dem Betreuungsverein des Landkreises Lörrach zwei anerkannte Betreuungsvereine. Das Ziel der Gründung des Betreuungsvereins war die Schaffung einer  Wahlmöglichkeit innerhalb des Landkreises.
 
Der Verein hat über die Führung von Betreuungen hinaus eine planmäßige Gewinnung, Beratung und Fortbildung ehrenamtlicher Betreuer durchzuführen. Dazu werden durch die hauptberuflichen Mitarbeiter des Vereins entsprechende Weiterbildungsprogramme angeboten. In den meisten Bundesländern haben sich die Betreuungsvereine in Landesarbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen, um so effizienter und gezielter arbeiten zu können.
 
Der Betreuungsverein arbeitet in der Arbeitsgemeinschaft Betreuung mit.
Seit dem 1. Januar 1999 haben Betreuungsvereine auch planmäßig über Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen zu informieren. Personen, die Vorsorgevollmachten und/oder Patientenverfügungen errichten wollen, dürfen seit dem 1. Juli 2005 von anerkannten Betreuungsvereinen beraten werden. Dies wird in den Vereinen durch die dafür ausgebildeten Querschnittsbeauftragten übernommen.