Pressemitteilung

Große Impfaktion in Gemeinschaftsunterkunft Efringen-Kirchen


Der Fachbereich Gesundheit des Landratsamts Lörrach hat zusammen mit niedergelassenen Kinderärzten am gestrigen Mittwoch (1. April) eine groß angelegte Impfaktion in der Gemeinschaftsunterkunft Efringen-Kirchen durchgeführt. Hintergrund der Maßnahme ist die Masernerkrankung zweier Kleinkinder in der Unterkunft zwei Tage zuvor, die sich mittlerweile in der Klinik befinden.
 
Alle Bewohner, die nach 1970 geboren und älter als 9 Monate sind und keinen nachgewiesenen Impfschutz besaßen, kamen für die Impfung in Frage. Von den über hundert Bewohnern betrifft das 68 Personen, die alle der Impfung zustimmten. Zwei Erwachsene konnten aufgrund einer festgestellten Kontraindikationen nicht geimpft werden. Die hohe Impfbereitschaft führt Dr. Julia Aichholz, Leiterin des Sachgebiets Infektionsschutz und Umwelthygiene beim Landratsamt, auch auf die intensive Aufklärungsarbeit im Vorfeld der Impfung zurück.
 
Neben dem Team der Kinderarztpraxis von Dr. Röbbelen und Dr. Herm mussten für die Impfaktion kurzfristig zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Fachbereich Gesundheit des Landratsamts mobilisiert werden, um die Aufgabe zu bewältigen. Kinderarzt Dr. Matthias Röbbelen lobte die gelungene Zusammenarbeit: „Die Aufgabe der niedergelassenen Ärzte, die Basisversorgung der Asylbewerber, zu der auch notwendige Impfungen gehören, zu gewährleisten, ist zeitlich kaum zu bewältigen. Die Unterstützung durch das Landratsamt ist in diesem Fall sehr willkommen.“
 
Dem Text ist eine Bilddatei beigefügt.
 
Bildunterschrift:
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Hintergrundinformationen:
 
Masernstatistik des Landkreises Lörrach

2001 – 4 Fälle
2002 – 2
2003 – 0
2004 – 0
2005 – 1
2006 – 1
2007 – 0
2008 – 68
2009 – 0
2010 – 1
2011 – 10
2012 – 0
2013 – 0
2014 – 0
2015 – 2

 
Die Masern-Impfraten bei der Einschulungsuntersuchung lagen im Landkreis Lörrach  im Jahr 2012/13 mit 95,9% für die erste und 92, 2% Impfung knapp unter der erforderlichen Durchimpfungsquote von 95%, aber deutlich über dem Landesdurchschnitt mit 88,8%. Als ausgerottet gelten die Masern, wenn weniger als 0,1 Fall pro 100.000 Einwohner im Jahr auftreten. Für den Landkreis Lörrach würde das 0,22 Masernfälle pro Jahr bedeuten.
 
Die Ständige Impfkommission (StIKo) empfielt seit 2010 für alle nach 1970 geborene Erwachsene eine einmalige Impfung mit dem Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR), wenn sie bisher nicht gegen Masern geimpft wurden, in der Kindheit nur einmal geimpft worden sind oder der Impfstatus unklar ist. Bei Kindern sind zwei Impfungen im Abstand vier Wochen erforderlich, um einen effektiven Impfschutz zu gewährleisten.