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Lörracher Vermesser werben für Geodäsie


Auszubildende des Fachbereiches Vermessung & Geoinformation vom Landratsamt Lörrach bei der ArbeitMit der Aktionswoche Geodäsie und über 100 Veranstaltungen bis 19. Juli zeigen die Geodäten in Baden-Württemberg, wo im Alltag überall Geodäsie drinsteckt und was man damit alles machen kann. Für zwei Schulklassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Schopfheim gibt es daher am Donnerstag, 18. Juli, von 9 bis 12 Uhr, eine Aktion der Vermesser des Landratsamts, bei der sie kleinere Vermessungsarbeiten durchführen werden und so einen Einblick in den Beruf erhalten. Die Aktionswoche dient der Werbung für Ausbildung und Studium im Bereich des Vermessungs- und Geoinformationswesens.

VermessungstechnikIm Landkreis Lörrach stellt der Fachbereich Vermessung & Geoinformation unter der Leitung von Hans Trinler die untere Vermessungsbehörde dar und ist somit für die Führung des Liegenschaftskatasters verantwortlich. Dieses dient insbesondere der Sicherung des Grundeigentums, dem Grundstücksverkehr, der Besteuerung sowie der Ordnung von Grund und Boden und ist Grundlage für weitere raumbezogene Informationssysteme. In den Zuständigkeitsbereich fallen etwa 213.000 Flurstücke und 125.000 Gebäude in 101 Gemarkungen.

Informationen zum Fachbereich des Landratsamtes stehen unter www.loerrach-landkreis.de/vermessung, zu den landesweiten Veranstaltungen und über die Aktionswoche Geodäsie unter www.aktionswoche-geodaesie-bw.de zur Verfügung.


Hintergrundinformationen zur Geodäsie:


Was ist Geodäsie?


Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Der Begriff Geodäsie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet "die Erde teilen".

Wozu dient Geodäsie?


Die Bandbreite der Geodäsie ist vielfältig und vielschichtig: Navigation, Landentwicklung, Städtebau, Landesvermessung, Ingenieur-, Kataster und Satellitenvermessung, Geodaten, Kartographie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geowissenschaften, Hydrographie und vieles mehr. Aus den dabei gemessen Daten entstehen Stadtpläne, Land- und Seekarten, räumliche Visualisierungen oder Navigationssysteme. Die Messergebnisse werden auch von anderen Geowissenschaftlern genutzt, die daraus fachbezogene Modelle oder Simulationen erstellen, beispielsweise zur Vorhersage von Naturereignissen, zur Dokumentation in der Archäologie oder zur Erforschung von natürlichen Ressourcen. Dank der daraus gewonnenen Erkenntnisse wissen wir heute beispielsweise, wo unser Haus steht, wie groß unser Grundstück ist, wie weit es bis nach Kapstadt ist oder welche Ausdehnung Grönland hat.


Wo arbeiten Geodäten?


Geodäten arbeiten als freiberuflich tätige Vermessungsingenieure, als Sachverständige, als Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure bei hoheitlichen Vermessungen, als Beschäftigte in der Verwaltung des Landes, einer Kommune, an Hochschulen oder in Unternehmen, beispielsweise der Automobilbranche oder im Immobilienbereich.

Womit arbeiten Geodäten?


Die Geodäten nutzen für ihre Arbeit neueste Technologien. Neben der satellitengestützten Vermessung sind es hochpräzise Sensoren, Fototechnologien und IT-Technik samt umfangreichen Datenbanken aus allen Bereichen des Vermessungs- und Geoinformationswesens.

Wie wird man Geodätin oder Geodät?


Der Beruf des Geodäten erfordert ein Studium des Vermessungs- und Geoinformationswesens. In Baden-Württemberg ist dies praxisorientiert an der Hochschule für Technik in Stuttgart oder an der Hochschule für Technik und Wissenschaft in Karlsruhe möglich, im wissenschaftlichen Bereich an der Universität Stuttgart oder am Karlsruher Institut für Technologie. Eine duale Ausbildung zur Vermessungstechnikerin oder Vermessungstechniker bieten Landratsämter, einige größere Städte und Vermessungsbüros. Es gibt rund 50.000 Fachkräfte im deutschen Vermessungswesen.

Wer sind die bekanntesten Geodäten?


Der höchste Berg der Welt, der Mount Everest, ist nach dem britischen Landvermesser George Everest benannt, dem Leiter der Großen Trigonometrischen Vermessung von Indien in den Jahren 1830 bis 1843. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner, der als erster den Mount Everest ohne Einsatz von Flaschensauerstoff bestieg und als erster Mensch alle vierzehn Achttausender-Gipfel bezwang, ist ebenfalls Vermesser. Der frühere Rennsportmogul Flavio Briatore ist Landvermesser. Old Shatterhand, Karl Mays Wild-West-Romanheld, gerät beim Vermessen von Bahnlinien in seine berühmten Abenteuer. Weitere bedeutende Persönlichkeiten, wie Carl Friedrich Gauß, Jeran-Charles de Borda, Georg Washington, John Adams und Thomas Jefferson, dürfen hier natürlich nicht fehlen.