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Starkregen-Gefahrenkarten für Bürger


Das Landratsamt Lörrach stellt Bürgern Starkregen-Gefahrenkarten für zwölf Gemeinden zwischen Weil am Rhein und Schliengen auf dem GeoPortal seiner Internetseite zur Verfügung.

Unter www.loerrach-landkreis.de/geoportal stehen Bürgern Starkregen-Gefahrenkarten für das Markgräflerland zur Verfügung – hier beispielhaft das Szenario mit extremer Überflutungsausdehnung in Fischingen in Luftbild-Ansicht Starkregen ist ein plötzlich einsetzender und intensiver Niederschlag, in dem über fünf Liter Regenwasser innerhalb weniger Minuten auf einen Quadratmeter Boden fallen. Gemeinden und Privatpersonen können den neuen Karten entnehmen, wo bei einem Starkregen Überflutungen entstehen und wie sich diese theoretisch ausdehnen können. Die abrufbaren Szenarien dienen dazu, Schutzmaßnahmen für betroffene Gebäude in Betracht zu ziehen, wie beispielsweise Bodenschwellen, Barrieresysteme, Fensterklappen oder Kellerabdichtungen.

Die Starkregen-Gefahrenkarten wurden zunächst durch topographische Computermodelle berechnet. Ergänzt wurden sie mit Daten zu aktuellen örtlichen Schadensereignissen aus Einsätzen von Feuerwehr und Werkhöfen. Diese Informationen sind entscheidend für eine möglichst genaue Abbildung der Wirklichkeit. Der Fachbereich Vermessung & Geoinformation des Landkreises bereitete die Daten für das Bürger-GeoPortal auf, frei zugänglich für alle Bürger unter www.loerrach-landkreis.de/geoportal, zu finden unter dem Projekt Umwelt / Ansicht Überflutungsausdehnung.

Im Gegensatz zu den Hochwasser-Gefahrenkarten haben die Starkregen-Gefahrenkarten keine Rechtsgültigkeit und ziehen keine Bauverbote nach sich.

Das Bürger-GeoPortal des Landkreises bietet auch Zugang zu vielen weiteren raumbezogenen Daten, beispielsweise zum Naturschutz, Tourismus, Bebauungspläne oder Radverkehr. „Wir lassen uns gern in die Karten schauen“, so Marko Diesslin, Teamleitung Geoinformation, über das GeoPortal. „Die Abfrage ist bürgernah, schnell und unkompliziert.“

Erste Erosions-Gefahrenkarten folgen Ende März
Bis Ende März werden auch erste Erosions-Gefahrenkarten vorliegen, die die Fließwege von Erde und Geröll abbilden und die besonderen Gefahrenbereiche deutlich machen. Die Projektleiterinnen Inga Nietz und Constanze Lehmann freuen sich, den Gemeinden mit dieser soliden Kartenbasis zu helfen, mit Überflutung und Erosion besser umzugehen.

Die Starkregen- und Erosions-Gefahrenkarten werden im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Leuchtturmprojekts „EroL – Erosion durch Starkregenereignisse im Markgräflerland“ erstellt. Das Projekt startete Anfang 2018 und umfasst die sogenannte Vorbergzone zwischen Rhein und Schwarzwald, da sie von Erosion besonders betroffen ist. Konkret sind dies Bad Bellingen, Binzen, Efringen-Kirchen, Eimeldingen, Fischingen, Kandern, Lörrach, Rümmingen, Schallbach, Schliengen, Weil am Rhein und Wittlingen. Nach der Karten-Erstellung folgt ein Handlungskonzept, das das Ingenieurbüro geomer mit Beteiligung von Gemeinden, Landwirten, Feuerwehren und dem Katastrophenschutz des Landkreises erarbeiten wird. Es soll bauliche Maßnahmen innerhalb von Ortschaften und Bewirtschaftungsempfehlungen für Landwirte beinhalten. Im Jahr 2021 wird das Projekt abgeschlossen sein.

Weitere Informationen zum EroL-Projekt sind abrufbar unter www.loerrach-landkreis.de/erol.