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„Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung“: Mit diesem Leitsatz war das „Energieteam“ des Landratsamts weiter an die Arbeit gegangen, nachdem der Landkreis vor einem Jahr mit dem „European Energy Award“ (eea) in Silber ausgezeichnet wurde. Jetzt wurde durch den Berater der Energieagentur das interne Audit für die nächste Stufe der Zertifizierung 2018 abgeschlossen. Um die Re-Zertifizierung zu erreichen, sollen alle bisherigen und neu umzusetzenden Maßnahmen im „Energiepolitischen Arbeitsprogramm 2016 bis 2018“ festgehalten werden, über das der Umweltausschuss in seiner Sitzung am 8. März beraten hat und dem Kreistag am 22. März zum Beschluss vorgelegt wird.

Das Audit ergab, dass eine Steigerung der Punkte von rund 56 auf 61 Prozent nach eea-Systematik erreicht werden konnte. „Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn allein um den Punktwert zu halten,  müssen wir stetig neue Maßnahmen umsetzen“, betont Projektleiterin Inga Nietz. Vor allem in den Handlungsfeldern „Kommunale Gebäude und Anlagen“, „Mobilität“ und „Interne Organisation“ konnten deutliche Verbesserungen erzielt werden, beispielsweise durch den Wechsel des Stromlabels zu reinem Ökostrom, die Inbetriebnahme des Solarparks Herten, Erneuerungen im Personennahverkehr oder etwa mit der Förderung des Radverkehrs. Auch der eigene Fuhrpark wurde unter die Lupe genommen und optimiert, unter anderem durch die Einführung von Elektroautos.

Dass es noch Luft nach oben gibt, zeigt der Vergleich mit anderen Landkreisen. Dabei liegt der Landkreis Lörrach im hinteren Viertel aller teilnehmenden Landkreise.
Die Bereiche Mobilität und Kommunikation liegen beispielsweise unterhalb des ermittelten Durchschnitts der über 28 zertifizierten Landkreise. Dafür liegt das Handlungsfeld Versorgung und Entsorgung – auch durch die Einführung der Biotonne – weit über dem Durchschnitt. Auch dank der energetischen Sanierung der kreiseigenen Liegenschaften und dem Einbau von Blockheizkraftwerken oder Photovoltaik-Anlagen ist dieser Bereich sehr gut aufgestellt. Ein wichtiger Baustein für die Zukunft ist das kreiseigene Klimaschutzkonzept, das entsprechend eines Kreistagsbeschlusses ab Sommer 2017 erarbeitet werden soll.

Das von der Verwaltung neu aufgelegte „Energiepolitische Arbeitsprogramm“ enthält alle Maßnahmen, die im eea-Prozess erarbeitet wurden und ist gleichzeitig der „Fahrplan“ für die energie- und klimapolitische Arbeit des Landkreises. Bis zur Re-Zertifizierung, die Ende 2018 geplant ist, sollen weiterhin Maßnahmen umgesetzt und dokumentiert werden. Das externe Audit wird durch einen Berater der Bundesgeschäftsstelle eea aus Berlin durchgeführt, bei dem der Landkreis einer strengen Prüfung unterzogen wird.

Die Teilnahme des Landkreises Lörrach am Zertifizierungsverfahren des eea wurde 2012 durch den Kreistag beschlossen, um mit diesem Managementsystem eine langfristige Energie- und Klimaschutzpolitik für den Kreis zu etablieren. Daneben engagiert sich der Kreis auch im Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ und wirkt in Netzwerken wie TRION-Climate und Klimapartner Oberrhein mit.