Aktuell

Felssturz L 149 bei Präg: Arbeiten mitten im Naturschutzgebiet gestalten sich schwierig


Oberer Teil der Ausbruchnische des abgestürzten FelsensIn Folge des Felsabgangs und eines weiteren drohenden Felsabsturzes bei Präg musste die Landesstraße 149 vergangene Woche gesperrt werden. Wie sich nun abzeichnet, wird die Sperrung noch einige Wochen bestehen bleiben. Die Hangsicherung mittels Sprengen und Felsabtrag kann wegen zahlreicher Herausforderungen frühestens Ende Mai beginnen.
 
Die Absturzstelle des riesigen Felsblocks befindet sich rund 50 Meter oberhalb der Landesstraße mitten im Naturschutzgebiet Gletscherkessel Präg in einer Entfernung von etwa 100 Metern zur Fahrbahn. Nach der am Dienstag stattgefundenen Vor-Ort-Begehung mit allen Beteiligten stellen sich die anstehenden Arbeiten mitten im naturschutzfachlich bedeutsamen FFH- und Vogelschutzgebiet als schwierig dar. Grund dafür ist weniger der auf der Fahrbahn liegende Koloss, sondern vielmehr die umfangreichen Hangsicherungen in unwegsamem Gelände, die mit diversen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den Natur- und Artenschutz, verbunden sind. Nach wie vor ist das Betreten der Abbruchstelle aufgrund lockerer Felspartien lebensgefährlich, weshalb die Anforderungen an den Arbeitsschutz hoch sind.
 
Allein die naturschutzfachlichen Untersuchungen im Vorfeld der Hangsicherungen, das Aufstellen einer Prallwand, das Abtragen von rund 250 Tonnen Felssteinen sowie diverse Holzarbeiten werden mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Aufgrund der Arbeiten im Natur- und Vogelschutzgebiet benötigt es zunächst ein Umweltkonzept und eine Umweltbaubegleitung während der Arbeiten. Nach Abschluss der Felssicherungen sind weitere geologische Untersuchungen notwendig, um die geologische Standsicherheit des Hangs feststellen zu können. Schließlich müssen Flurschäden beseitigt und die Fahrbahn instandgesetzt werden. Die Schäden an der Landesstraße selbst können erst zum Abschluss der gesamten Sicherungsarbeiten beurteilt und eingeschätzt werden. Bis dahin erfolgt die Umleitung weiterhin durch den Ortsteil Präg und Todtmoos nach Bernau.
 
An der Planung und Durchführung sind zahlreiche Akteure beteiligt, darunter das Landesamt für Geologie (LGRB), die Naturschutzbehörden beim Regierungspräsidium und Landratsamt, der Landesforstbetrieb, die Stadt Todtnau, verschiedene Baufirmen sowie die Straßenbaubehörde des Landratsamts.