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Inklusionsvermittler wollen Barrieren abbauen


„Menschen ohne und Menschen mit Behinderungen leben, wohnen, arbeiten und verbringen ihre Freizeit ganz selbstverständlich miteinander, jeder ist in seiner Einzigartigkeit willkommen“ – eine mögliche Umschreibung für Inklusion. Diese Definition wird aber nicht überall so umgesetzt und gelebt. Im Rahmen des von Land und Fritz-Berger-Fonds geförderten Projekts „Bürgerbewegung für Inklusion“ wurden daher fünf Inklusionsvermittler aus den Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Bad Bellingen, Hausen, Hasel und Maulburg ausgebildet, die den Gedanken der Teilhabe in ihren Gemeinden verbreiten und Hindernisse für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gemeindlichen Leben abbauen wollen. Im September dieses Jahres wird es eine zweite Schulung für neue Inklusionsvermittler geben – interessierte Gemeinden können mit der Kreisbehindertenbeauftragten Diane Kreft Kontakt aufnehmen.
 
Zwecks Austausch und gegenseitiger Unterstützung fand kürzlich ein Netzwerktreffen der Inklusionsvermittler der Landkreise Lörrach und Emmendingen im Landratsamt Lörrach statt. Gastreferent Bernd Pflüger, ehemaliger Jugendhilfeplaner, zeigte sich in seinem interaktiven Vortrag überzeugt, dass „mit etwas Kreativität aus allen Förderprogrammen Mittel für Inklusion und Barrierefreiheit beantragt werden können“. So legt nicht nur das Land verschiedene Förderprogramme auf, auch „Aktion Mensch“ stellt regelmäßig Mittel bereit, aus denen Projekte und Maßnahmen finanziert werden können.

Das Projekt der Inklusionsvermittler im Detail


Die Idee hinter dem Projekt ist einfach – an dem Thema interessierte Einwohner aus der Kommune setzen sich vor Ort für die Belange der Inklusion ein. Nachdem der Landkreis und die Projektträgerin „Akademie Hofgut Himmelreich“ dieses Projekt den Gemeinden im vergangenen Jahr vorstellten, hatten sich die fünf Kommunen entschieden, diese Chance zu ergreifen, um Inklusion in ihren Gemeinden voranzubringen. Vorbereitet durch eine dreitägige Basis-Schulung sind die Inklusionsvermittler seit Herbst letzten Jahres aktiv.
 
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt, „aber wir hoffen, dass es auch danach in den Gemeinden weitergeführt wird, schließlich ist Inklusion ein Prozess, für den man einen langen Atem braucht“, so die Kreisbehindertenbeauftragte. „Inklusion ist kein Selbstläufer: Zu viele Unsicherheiten und Ängste im Umgang mit Menschen mit Behinderung, aber auch die unzulängliche Barrierefreiheit sind Hindernisse, die erst überwunden werden müssen“, erklärt sie.
 
Das Aufgabenspektrum der Inklusionsvermittler ist breit und geht von der Bewusstseinsbildung für Inklusion in der Öffentlichkeit, Verwaltung, Vereinen oder Arbeitgebern über die Identifizierung von Barrieren in der Gemeinde bis hin zur Beteiligung bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für den Gemeinderat – das alles gemeinsam mit Menschen mit und ohne Behinderung. Grundlegend hierfür sind funktionierende Netzwerke vor Ort.
 
Bürger können aktiv zur Inklusion beitragen, indem sie ohne Berührungsängste auf Menschen mit Behinderungen zugehen. Wenn sie Hindernisse für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen vor Ort ausmachen, können sie sich an die Inklusionsvermittler der Gemeinde wenden, und sich gemeinsam für die Beseitigung der Barrieren stark machen.
 
Für Fragen steht die Kreisbehindertenbeauftagte Diane Kreft zur Verfügung (Telefon: 7621 410-5050, E-Mail: diane.kreft(at)loerrach-landkreis.de).