Streuobstbau
Das Landratsamt Lörrach bietet Beratung für den Hobbyobstbau in Gärten und auf Streuobstwiesen an. Damit wird der Erhalt der Gartenbaukultur und einer attraktiven Kulturlandschaft gefördert.
Aktuell: Flyer Verwertung von Mostobst (Infoblatt) im Landkreis Lörrach 2024.
Die Obstbauberatung arbeitet eng mit dem Kreisobst- und Gartenbauverband Lörrach e.V. und dem Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) zusammen.
Ziel der Streuobstinitiative ist die Erhaltung und Förderung des Streuobstbaues im Landkreis Lörrach. Dazu werden die verschiedenen Aktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Streuobst koordiniert und ausgebaut.
Die Streuobstinitiative im Landkreis Lörrach gründet auf ein Treffen von Vertretern des Landratsamtes Lörrach zusammen mit Vereinen, Verbänden und einzelnen Akteuren.
Mitwirkende sind unter anderem:
- Landratsamt Lörrach: Fachbereich Landwirtschaft & Naturschutz
- Kreisobst- und Gartenbauverband Lörrach e.V. (KOV)
- Sozialer Arbeitskreis Lörrach (SAK)
- Naturschutzbund (NABU) Kreisgruppe Lörrach
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hochrhein
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Ortsgruppe Schliengen
- Pomologenverein Baden-Württemberg
- Trinationales Umweltzentrum (TRUZ) Weil am Rhein
- Landschaftserhaltungsverband Landkreis Lörrach e.V. (LEV)
Obstlandschaft im Landkreis Lörrach
Traditionell prägt der Obstbau weite Teile der Landschaft im Landkreis Lörrach. Mit etwa 600 ha Erwerbsobstbaufläche zählt das Gebiet zu den intensiven Obstbau-Regionen Deutschlands. Die vielen großkronigen Obstbäume auf Streuobstwiesen, in Gärten, an Wegen und Äckern sind in weiten Teilen des Landkreises präsent. Schöne Streuobst-Bestände findet man im Eggenertal, im Kandertal, auf dem Tüllinger Berg und dem Dinkelberg.
Die Obstwiesen tragen nicht nur zu einem lockeren und abwechslungsreichen Landschaftsbild bei. Die Wurzeln der Bäume und des Grases schützen Boden und Grundwasser vor Erosion und Schadstoffeintrag. Außerdem gehören Obstwiesen zu den wertvollsten Lebensräumen für Tiere und Pflanzen in unserer Kulturlandschaft. Biologen schätzen die Anzahl der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten auf mehr als 5000.
Auf Streuobstwiesen stehen bis zu hundert Obstbäume auf einem Hektar. Neben stattlichen Walnussbäumen sieht man hochstämmige Apfel- und Birnbäume. Aber auch viele niedrigstämmige, großkronige Süßkirschen und Zwetschgenbäume gedeihen auf den Wiesen, eine Besonderheit Südbadens.
Obstwiesen und Obstgärten waren bis vor etwa 50 Jahren ein wichtiger und lukrativer Teil der Landwirtschaft, aber auch der Selbstversorgung der Bevölkerung. Unter den Bäumen weideten Tiere oder es wurde Heu gewonnen.
Heute wird auf den Obstwiesen kaum noch Tafel- und Industrieobst geerntet. Früchte aller Obstarten sind aber nach wie vor ein wichtiger Teil der Selbstversorgung auf dem Lande.
Apfel- und Birnbäume von Streuobstwiesen und Gärten werden heute vor allem für die Erzeugung von Mostobst genutzt. Kern- und Steinobstfrüchte sind außerdem die Rohstoffe für die bekannten badischen Obstbrände. Sie sichern die Existenz der zahlreichen Kleinbrennereien im Lande. Walnüsse werden vor allem auf den Märkten und in den Hofläden verkauft.
Streuobstbauberatung und Koordination:
Die Koordination der Streuobstinitiative erfolgt über das Landratsamt Lörrach, Fachbereich Landwirtschaft & Naturschutz, Obstbauberatung.
Die Obstbauberatung widmet sich neben dem Erwerbsobstbau auch dem Streuobstbau. Sie bietet – zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen - Sorten- und Anbauberatung und Schnitt- und Pflegekurse für Streuobstbesitzer und interessierte Personen an.
Streuobst-Saftprojekte, Mostobst-Annahme und Verarbeitung
Für die Herstellung von Most (Saft) eignen sich vor allem Äpfel und Birnen. Die Früchte müssen bei der Anlieferung reif und frei von Faulstellen sein. Druckstellen, Berostung und kleinere Beschädigungen der Früchte mindern dagegen die Qualität nicht. Saftausbeute und Geschmack variieren nach angelieferter Obstsorte, Jahrgang und Reifegrad. So erhält jeder Saft sein eigenes Geschmacksprofil.
Im Landkreis Lörrach gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, Mostobst verarbeiten zu lassen.
Faltblatt Verwertung von Mostobst im Landkreis Lörrach 2024.
Aktuelles und Veranstaltungen
Förderung der Pflege von Obstwiesen und nährstoffarmem Grünland über die Landschaftspflegerichtlinie
Der Landschaftspflegeverband Lörrach unterstützt die Pflege von Obst- und Magerwiesen im Markgräflerland, im Unteren Wiesental und am Dinkelberg auch finanziell im Sinne der Landschaftspflegerichtlinie. Informationen unter: www.lev-loerrach.de
Die Förderung dient der Erhaltung und Entwicklung der Lebensräume seltener und gefährdeter Tierarten. Gerade Obstwiesen mit alten Bäumen weisen eine hohe Artenvielfalt auf. Die von Spechten gezimmerten Höhlen dienen anderen seltenen Arten, wie z.B. dem Steinkauz, als Brutplatz.
Daher richten sich der Landschaftserhaltungsverband Landkreis Lörrach e.V. und die Untere Naturschutzbehörde an Eigentümer und Bewirtschafter von Obstwiesen mit Hoch- und Mittelstämmen und Grünland, das ausgehagert (extensiviert) werden kann. Folgende Maßnahmen können gefördert werden:
- Schnitt alter Obstbäume (Mittel- und Hochstämme)
- Pflege des Grünlandes
- Pflanzung und Schnitt junger Hochstämme
- Aushagerung (Extensivierung) von artenarmem Grünland
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Obstbau & Gartenbau, Bewilligungsfreigabe, Diversifizierung
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Stellvertretende Sachgebietsleitung Naturschutzfachkraft
Interessante Links für den Streuobst- und Hobbygärtner:
- Kreisobst- und Gartenbauverband Lörrach e.V.
- Fachwartevereinigung Markgräflerland e.V.
- Beratungskräfte Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (BOGL)
- Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL)
- Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V.
- Gartenakademie Baden-Württemberg e.V.
- Pomologenverein e.V.
- Streuobstportal Baden-Württemberg