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Amphibien auf gefährlicher Wanderschaft


Das Landratsamt Lörrach ruft die Verkehrsteilnehmer im Landkreis zu erhöhter Aufmerksamkeit wegen beginnender Amphibienwanderungen auf. Aufgrund der jetzt herrschenden milden Witterung erwachen Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche in ihren Winterquartieren und beginnen mit der Wanderung zu ihren Laichplätzen. Straßen, die Lebensraum und Laichgewässer der Tiere voneinander trennen, stellen dabei ein großes Risiko dar - beim Überqueren geraten die Tiere oft unter die Räder.

„Nachdem die Tiere den Winter im Wald oder Garten in frostsicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen sie demnächst zu ihren Gewässern, um abzulaichen“, weiß Michael Walter vom Sachgebiet Naturschutz im Landratsamt. „Obwohl aus dem Wasser stammend, leben die meisten Amphibien an Land und suchen das Wasser nur zum Laichen, zur Fortpflanzung, auf. Hauptwanderzeit ist bei uns Mitte Februar bis Ende April.“ Regnerisches Wetter, Bodentemperaturen von mehr als fünf Grad Celsius und die einsetzende Dämmerung lösen das Wanderverhalten aus. Die Tiere sind am häufigsten zwischen 19 und 23 Uhr unterwegs.

Jedes Frühjahr ziehen Kröten und Frösche zu Hunderten aus ihren Winterquartieren über teils große Entfernungen zu ihrem Laichgewässer. Erstaunlich sind dabei ihre Zielstrebigkeit und ihr Orientierungssinn. Amphibien sind ein wichtiges Glied in der ökologischen Kette, allerdings sind ihre Lebensräume bedroht. So werden die Räume unter anderem durch den Bau von Straßen, durch Entwässern und Planieren von Feuchtgebieten oder durch Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln zerschnitten oder unbenutzbar. Etliche Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht.

Der Bestand von Erdkröten und anderen Amphibien ist auch im Landkreis Lörrach in den vergangenen Jahren gravierend zurückgegangen, bis hin zum Aussterben ganzer Populationen. Michael Walter: „Darum bitten wir alle Autofahrerinnen und Autofahrer: Achten Sie auf die wandernden Tiere und nehmen den Fuß vom Gaspedal. Sie helfen damit, unsere Amphibienbestände zu erhalten.“