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Winterruhe für das Auerhuhn


Derzeit lockt die Schwarzwälder Winterlandschaft viele Schneeschuhgänger, Wanderer und auch Skifahrer an. Was für den Menschen ein romantischer Ausflug in die ruhige Natur ist, bedeutet für viele heimische Wildtiere ein harter Überlebenskampf. Daher sind sie derzeit besonders auf die Rücksichtnahme der Menschen angewiesen. Durch die Nutzung von bestehenden Wegen, Pisten und Loipen sowie durch das Anleinen von Hunden im Wald, haben Mensch und Tier die Möglichkeit, um gut durch diese schöne und gleichzeitig harte Jahreszeit zu kommen.

Ein Auherhahn im Schnee. Foto: Dr. Stefan Büchner (Leiter Naturschutzzentrum Südschwarzwald)

Im Winter ist das Nahrungsangebot nicht gerade üppig und das, was aus der dicken Schneedecke herausschaut, ist sehr nährstoffarm. Jeder, der schon mal durch Tiefschnee gewatet ist, weiß, wie kräftezehrend es sein kann, sich in der weißen Pracht fortzubewegen. Um Energie zu sparen, gehen daher viele heimische Tierarten in eine Art Wintermodus – so auch das Auerhuhn, eine vom Aussterben bedrohte Vogelart. Es werden ruhige Waldlagen aufgesucht, die Bewegung auf das Mindeste reduziert, der Stoffwechsel und die Körpertemperatur herabgesetzt und auf die im Spätsommer und Herbst angefressenen Fettreserven zurückgegriffen. Einzig die nährstoffarmen Fichten- und Tannennadeln sowie Buchenknospen stellen eine kleine Notnahrungsquelle dar. Werden die Raufußhühner zu oft aufgeschreckt, können sie diesen Energiesparmodus zu selten nutzen und verhungern. Flüchtet ein Auerhuhn nicht und wirkt teilnahmslos, fehlt ihm oftmals die Kraft und Energie zur Flucht.