Aktuell

Etwa zehn Prozent aller Minderjährigen im Landkreis Lörrach, also etwa 4.200 junge Menschen, nehmen die finanzielle und pädagogische Unterstützung des Fachbereichs Jugend & Familie, wirtschaftliche Jugendpflegeeinrichtungen eingerechnet, wahr – ein Erfolg für die Jugendhilfe. Der aktuelle Tätigkeitsbericht wurde im gestrigen Jugendhilfeausschuss vorgestellt und enthält vergleichende Grafiken und aktuelle Trends, auch zu finden unter www.loerrach-landkreis.de/jugendhilfe.

Dem aktuellen Bericht ist unter anderem zu entnehmen, dass die ambulanten Hilfen vermehrt in Anspruch genommen werden, in den vergangenen fünf Jahren von 941 auf 1176 Fälle jährlich – ein Erfolg ganz im Sinne der angestrebten Sozialstrategie. Die stationären Hilfen wurden gleichbleibend genutzt. Im Bereich der Eingliederungshilfe sind signifikante Steigerungen in der Inanspruchnahme zu verzeichnen, die auch in den künftigen Jahren prognostiziert werden. Waren es 2010 noch sechs Fälle im stationären Bereich, so waren es im vergangenen Jahr 47. Im ambulanten Bereich schoss die Zahl im selben Zeitraum von 100 auf 237.

In der Psychologischen Beratungsstelle hat die Inanspruchnahme der Beratung erneut zugelegt, unter anderem durch eine gelungene Kooperation mit diversen Partnern: 2013 waren es 1148 Menschen, im Jahr 2018 bereits 1638. Ein hoher Anteil an Familien nimmt auf Grund von Erziehungsfragen Kontakt mit der Beratung auf. Das bedeutet, dass sich die Zielgruppen in der Psychologischen Beratungsstelle und in den Sozialen Diensten immer mehr annähern. Das bestätigt auch ein zunehmender Anteil an Eltern, die sowohl die Beratung in der Psychologischen Beratungsstelle als auch die Hilfe durch den Sozialen Dienst in Anspruch nehmen. Dadurch ist eine erfolgreiche Unterstützung der Familien durch vernetzte passgenaue Angebote möglich. Eine steigende Herausforderung in der Psychologischen Beratungsstelle ist die Zunahme von seelischen Problemen von Kindern und Jugendlichen. Die Unterstützung durch die „Frühen Hilfen“ in den ersten drei Lebensjahren gilt weiterhin als Erfolgsmodell.

Das Sachgebiet Unterhaltsvorschuss konnte 2018 – nach den rückläufigen Einnahmen aus dem Jahr 2017 – wieder eine Steigerung der Einnahmen erzielen. Diese Einnahmensteigerung kann auch für das aktuelle Haushaltsjahr prognostiziert werden.

Im Kreisjugendreferat wurde der „Wegweiser Kinderschutz im Landkreis Lörrach“ in der offenen Kinder- und Jugendarbeit umgesetzt. Hierfür wurden zahlreiche Informationsveranstaltungen in den einzelnen Kommunen als auch bei einzelnen Vereinen abgehalten, um letztlich Vereinbarungen und Schutzkonzepte abzuschließen. Bisher wurden Übereinkommen mit 21 Vereinen getroffen.

In den Jahren 2010 bis 2016 wurden konstant etwa 60 schutzbedürftige Kinder jährlich in Obhut genommen. 2017 und 2018 waren es jeweils fast 90 Minderjährige.

Im Sachgebiet Soziale Dienste wurde 2018 ein prozessorientiertes Qualitätshandbuch mit einer qualifizierten Personalbemessung erstellt. Daraus ergaben sich 8,44 zusätzliche Stellen, die der Kreistag bewilligte. Im selben Jahr gab es einen erheblichen Personalwechsel. Dieser konnte inzwischen, zusätzlich zu den neuen Stellen, erfolgreich wieder ausgeglichen werden (mit Ausnahme einer einzelnen Stelle). Die jungen Kollegen werden nun eingearbeitet und qualifiziert. Parallel dazu wird ein Personal- und Entwicklungskonzept zur erhöhten Personalbindung erstellt.