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Netzwerkevent für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im Landkreis Lörrach


Im Rahmen eines Netzwerkevents des Förderprojektes „Gesund im Landkreis – zukunftsfest versorgt“ kamen am Freitag, dem 31. März 2023 rund 60 Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheitswesen und Projektinteressierte im Auditorium der DHBW in Lörrach zusammen.

Netzwerkevent Primärversorgung

Projektleitung Isabell Dörflinger stellte das Projekt und dessen aktuellen Stand ausführlich vor und zeigte die Herausforderungen innerhalb der Primärversorgung im Landkreis Lörrach auf. Neben dem Fachkräftemangel und der Umstrukturierung der stationären Versorgung gestaltet sich die Nachbesetzung von Hausarztpraxen im Landkreis schwer. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde das 2022 gestartete Förderprojekt, welches vom Sozialministerium Baden-Württemberg mit knapp 200.00 Euro gefördert wird, ins Leben gerufen.

Über das Gedankenexperiment „Pressemitteilungen aus der Zukunft“ stellten die Podiumsgäste Frau Landrätin Marion Dammann, Frau Dr. Paula Hezler-Rusch (Präsidentin Bezirksärztekammer Südbaden), Herr Prof. Dr. Hans-H. Osterhues (Ärztlicher Direktor Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH) , Herr Alexander Mittlmeier (Vorstand Ärztenetz Dreiländereck e.V.) und Herr Daniel Dröschel (Seniormanager OptiMedis AG) Ihre Visionen der medizinischen Versorgung im Landkreis Lörrach in der Zukunft vor.

Landrätin Marion Dammann stellt die Verzahnung aller Akteure, ob stationär oder ambulant, in den Fokus ihrer Vorstellung des Jahres 2024, während die Fäden im Zentralklinikum zusammenlaufen. Zusätzlich wirken die Bemühungen und Maßnahmen, junge Ärztinnen und Ärzte nach Lörrach zu locken und so für ärztlichen Nachwuchs zu sorgen.

Dr. Paula Hezler-Rusch sieht in der Zukunft ein aufgehobenes Fernbehandlungsverbot, welches zusammen mit durch Künstliche Intelligenz gestützten Diagnose- und Behandlungsverfahren die medizinische Versorgung verbessern konnte.

Prof. Dr. Hans-H. Osterhues erhofft sich für die Zukunft ein Zusammenwachsen der stationären und ambulanten Sektoren und eine Verbesserung des Zugangs zu den Hausärztinnen und Hausärzten durch Case Management und Gesundheitskioske.

Alexander Mittlmeier, niedergelassener Hausarzt in Maulburg, setzt bei seiner Zukunftsvorstellung auf den Aufbau und die Anknüpfung an vorhandenen Strukturen. Darüber hinaus kann die zukünftige medizinische Versorgung seiner Meinung nach nur durch ein starkes Netz aller Akteure im Gesundheitsbereich funktionieren.Netzwerkevent Primärversorgung

Daniel Dröschel begleitet das Projekt seit Beginn als fachliche Beratung und stellt die Bürgerinnen und Bürger im Jahr 2024 in den Mittelpunkt der Gesundheitsplanung. Durch Versorgungszentren in Schopfheim und Rheinfelden sowie durch Gesundheitskioske im Landkreis, kann in seiner Zukunftsvision eine flächendeckende Versorgung erreicht werden.

Innerhalb der anknüpfenden Podiumsdiskussion wurden Fragen zu den folgenden Themenbereichen erörtert: „Neue Versorgungformen“, „Fachkräftemangel“, „Digitalisierung und Gesundheitskompetenz“, „Ländlicher Raum“ und „Nachhaltigkeit“. Im Anschluss wurde eine offene Austauschrunde für alle Gäste eröffnet. Im Anschluss an die thematischen Inhalte luden Bewirtung sowie Thementische zum Netzwerken und Austausch ein. Am 5. Mai findet die dritte Gesundheitsstrategiewerkstatt des Förderprojektes statt, in dessen Rahmen landkreisübergreifende Lösungsansätze zur Verbesserung der medizinischen Versorgung erarbeitet werden.

Weitere Informationen zum Projekt sowie die aufgezeichnete Veranstaltung gibt es unter: https://www.loerrach-landkreis.de/FoerderprojektPrimaerversorgung