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Auf Einladung der Kommunalen Gesundheitskonferenz Landkreis Lörrach kamen letzte Woche 26 Akteure aus dem Gesundheitswesen im Rahmen einer Hybridveranstaltung zusammen, um einen Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin zu beschließen.

Anlass ist, dass die ambulante Versorgung insbesondere im hausärztlichen Bereich bedroht ist: Der hiesige Altersdurchschnitt der Ärzteschaft ist höher als im Landesvergleich und der ärztliche Nachwuchs fehlt. Über den Weiterbildungsverbund sollen Ärztinnen und Ärzte für die Facharztausbildung Allgemeinmedizin im Landkreis Lörrach gewonnen werden, die sich letztlich auch hier niederlassen: Die meisten Ärztinnen und Ärzte werden nach der Facharztausbildung im Umkreis von 20 bis 30 Kilometer ihres letzten Weiterbildungsortes tätig. Der Verbund soll eine strukturierte, nahtlose und verlässliche Rotation in verschiedene klinische Abteilungen und Praxen ermöglichen. Der Weiterbildungsverbund steigert enorm die Attraktivität und Sichtbarkeit des Landkreises für die Nachwuchsärzteschaft und bildet die Grundlage für weitere Maßnahmen.

Die Auftaktveranstaltung, moderiert von Cornelia Wülbeck, Dezernentin für Recht, Ordnung & Gesundheit im Landratsamt Lörrach und organisiert durch die Gesundheitskonferenz, vertreten durch Stabsstellenleiterin Sophia Warnecke, stellt den ersten Schritt für die Initiierung des Weiterbildungsverbundes im Landkreis Lörrach dar. Nach Impulsvorträgen, unter anderem zum Hintergrund und Konzept des Weiterbildungsverbundes sowie regional gewachsenen Verbundstrukturen durch das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikum Freiburg, der Bezirksärztekammer Südbaden und den Kliniken des Kreises, folgte eine intensive Diskussionsrunde zu Rotationsmöglichkeiten, Koordination, Vertragsgestaltung, Zeitrahmen, finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und Außendarstellung. Die Akteure, insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Kreisärzteschaft und der Kliniken des Kreises, legten gemeinsam Ziele und Aufgaben für ein potentielles Rotationsmodell im Kreis fest.

Ergebnisse und nächste Schritte

Vereinbart wurde, dass der Gründungsprozess vorrangig von der Stabsstelle Gesundheitskonferenz Landkreis Lörrach koordiniert und von den Kliniken des Kreises unterstützt wird, die sich auch geeignete Rotationsmodelle überlegen wollen. Die niedergelassene Ärzteschaft versucht, weitere Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Das Ärztenetz Dreiländereck wird im Spätsommer eine Abfrage bei der niedergelassenen Ärzteschaft durchführen, um zu eruieren, wie ihr Status zur Ausbildungsermächtigung sowie die Kapazitäten an Weiterbildungsstellen ist. Die Kooperationsvereinbarungen werden aktuell von allen interessierten Parteien geprüft und gegebenenfalls nachjustiert. Ende November 2022 sollen diese schließlich in der Bezirksärztekammer Freiburg unterzeichnet werden.

Gesundheitskonferenz Landkreis Lörrach

Die Kommunale Gesundheitskonferenz ist seit 2011 im Landkreis aktiv und hat sich von Anfang an unter anderem mit dem Thema „Medizinische Versorgung“ auseinandergesetzt. Im Rahmen der gleichnamigen Arbeitsgruppe wird aktuell die 2019 gestartete „Nachwuchsoffensive Hausärzte“ wiederaufgegriffen. Die Arbeitsgruppe sieht den Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin als eine der zentralen Maßnahmen an, sodass diese prioritär verfolgt wird. Die bereits bestehende Rotationsstelle soll in den Weiterbildungsverbund integriert werden. Sobald das Maßnahmenpaket steht, sind die Außendarstellung und Webpräsenz von zentraler Bedeutung.

Hiesige Ärztinnen und Ärzte, die am Weiterbildungsverbund mitwirken möchten, werden gebeten, sich an Sophia Warnecke, Stabsstellenleitung Gesundheitskonferenz, zu wenden: Telefon: +49 7621 410-2150, E-Mail: sophia.warnecke(at)loerrach-landkreis.de.

Weitere Informationen: www.loerrach-landkreis.de/Gesundheitskonferenz