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Kreisimpfzentrum kann derzeit rund 6.000 Menschen pro Woche impfen


Die Impfkampagne nimmt erfreulicherweise auch in Baden-Württemberg immer weiter Fahrt auf. Mehr als 3,5 Millionen Menschen haben nunmehr zumindest eine Erstimpfung erhalten. Unterschiede zeigen sich allerdings in der Verteilung der Impfungen in der Bevölkerung, die unter anderem an den Impfquoten der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg abzulesen ist. Im Landkreis Lörrach liegt diese bei 18,8 Prozent für die Erstimpfungen. Landesweit liegt die Spanne bei 12 bis 30 Prozent Erstimpfungen (Stand 2.5.2021).

Berechnungsgrundlage für die Impfquote ist aus nachvollziehbaren Gründen die jeweilige Postleitzahl der geimpften Personen, nicht der Ort der Impfungen. Angesichts des „Impftourismus“ sind Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des jeweiligen lokalen Impfzentrums  aus dieser Quote daher nur bedingt möglich. Auch  Personen, die im Ausland leben (Grenznähe Schweiz/Frankreich) fließen nicht mit ein.

Im Landkreis Lörrach wird weder Impfstoff zurückgehalten noch ungenutzt verworfen. Alles, was das Kreisimpfzentrum verimpfen kann, wird auch verimpft. Damit zeigt sich ein ganz anderes Problem, das nichts mit dem Vergleich von Impffquoten zu tun hat: Dreh- und Angelpunkt für den Impferfolg bleibt weiterhin die Verfügbarkeit und Zuteilung von Impfstoffen. Als erster in Baden-Württembergs hat der Landkreis Lörrach auch eine sogenannte Impfbrücke eingeführt: Impfberechtigte können sich online registrieren und bekommen eine SMS-Benachrichtigung, falls kurzfristig Impftemrine frei werden. Mehrere hundert Personen haben so bereits einen Impftermin erhalten, allerdings gibt es auch hier eine Warteliste im niedrigen fünfstelligen Bereich. Auch hier zeigt sich, dass nicht die Impfwilligkeit das Problem ist, sondern die Menge des verfügbaren Impfstoffs.

In der Vergangenheit wurde Impfstoff in Baden-Württemberg nach dem Gießkannenprinzip gleichförmig verteilt. Zukünftig wird die Impfstoffverteilung seitens des Landes auf eine neue Basis gestellt: So werden Kriterien wie die Maximalkapazität des Impfzentrums, die Bevölkerungszahl, Sonderbedarfe und Bonuslieferungen für geringe Rücklagen für die Impfstoffverteilung maßgebend sein. Für das Kreisimpfzentrum Lörrach haben diese neuen Verteilungskriterien bereits positive Effekte gezeigt. Aufgrund hoher wöchentlicher Impfzahlen in den letzten beiden Wochen sowie geringen Rücklagen, hat das Impfzentrum Lörrach in zwei darauffolgenden Wochen 50 Prozent zusätzliche Impfstofflieferungen erhalten. Diese wurden lokal umgehend in Termine und weiteren Sonderimpfungen umgesetzt. Durch die Anpassung der Öffnungs- und Betriebszeiten des Kreisimpfzentrums Lörrach, das nun dienstags bis samstags von 08:00 bis 20:30 Uhr geöffnet ist, ist es nunmehr möglich, wöchentlich bis zu 6.000 Impfungen zu erreichen. Zusätzlich ruft das Impfzentrum Lörrach die bisher verfügabren 200-400 Impfdosen pro Woche für Einsätze des Mobilen Impfteams vom Zentralen Impfzentrum in Freiburg ab. Zu betonen ist hierbei, dass das Kreisimpfzentrum auch damit noch nicht seine maximalen Betriebskapazitäten von maximal 10.000 Impfungen pro Woche ausschöpft. Grund hierfür stellt nach wie vor die unzureichende Impfstoffversorgung durch den Bund dar.