Aktuell

Mit einem Appell, sich weiter an die Kontaktsperren zu halten, richtet sich Landrätin Marion Dammann vor Ostern an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises:
 
„Wir erleben gerade beispiellose Zeiten. Deutschland, ja die ganze Welt befindet sich in einem Ausnahmezustand ungeahnten Ausmaßes: Grundlegende Freiheitsrechte werden eingeschränkt, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wurde soweit es geht heruntergefahren. Die Grenzen sind dicht, Geschäfte, Unternehmen, Schulen, Spielplätze und vieles anderes, was uns selbstverständlich ist, wurden geschlossen. Die ökonomischen und sozialen Folgen kann noch niemand absehen. Wie schwer sich unsere Regierung mit diesen Schritten getan hat, zeigt, dass keine freiheitlich-demokratische Regierung solche Entscheidungen leichtfertig trifft. Umso mehr sollten diese drastischen Einschnitte uns allen klarmachen, wie ernst die Lage ist.
 
Anders als bisher müssen wir nicht in weit entfernte Regionen schauen, um zu sehen, was „Pandemie“ bedeutet. Es reicht ein Blick zu unseren befreundeten Nachbarn nach Frankreich oder auch nach Italien, wo überfüllte Krankenhäuser, überlastete Ärzte und leider auch zahlreiche Todesfälle uns vor Augen führen, was passieren kann.
 
Auch wenn die Zahlen bestätigter COVID-19-Erkrankungen bei uns im Landkreis in den letzten Tagen vielleicht nicht so hoch waren wie befürchtet: Es gibt noch keinen Grund zur Entspannung! Unsere Kolleginnen im Gesundheitsamt richten sich auf eine weitere Steigerung der Fallzahlen ein und gehen wie viele andere Experten davon aus, dass der Höhepunkt der Pandemie bei uns noch nicht erreicht ist.
 
Gerade jetzt ist es für viele – auch für mich – nicht leicht, auf soziale Kontakte zu verzichten. Draußen steigen die Temperaturen und Ostern steht vor der Tür. In normalen Zeiten füllen sich nun die Parks, es wird gegrillt und mit der ganzen Familie, mit Großeltern und Enkeln Ostern gefeiert. Aber es sind eben keine normalen Zeiten. Und so schwierig es für jeden einzelnen von uns ist, bleibt es zwingend notwendig, auch weiterhin die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und die bekannten Hygienemaßnahmen konsequent umzusetzen. Deshalb bitte ich Sie herzlich, sich weiterhin an die Vorgaben zu halten!
 
Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht zu Panikmache neige. Und das tue ich auch jetzt nicht. Aber es sollte uns allen bewusst sein, dass wir selbst am meisten für den Schutz des Nächsten und unseren eigenen Schutz vorsorgen können. Es kommt darum auf jeden einzelnen an, auf Sie, Ihre Familie, Ihre Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen.
 
Es geht darum, Risikopatienten zu schützen und zu verhindern, dass die Krankenhäuser durch einen starken Anstieg an Erkrankten überlastet werden. Schwerwiegende Krankheitsverläufe sind zwar vor allem bei Älteren und Vorerkrankten zu beobachten, aber die Erfahrung auch bei uns im Landkreis Lörrach zeigt mittlerweile, dass es durchaus auch jüngere Menschen gibt, die nicht zur Risikogruppe zählen und dennoch intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Das Personal in Kliniken und Pflegeheimen leistet schon jetzt Unglaubliches. Bitte tragen Sie mit Ihrem Verhalten dazu bei, dass sie auch weiterhin gut ihre Arbeit machen können.
 
Ich kann Ihnen nicht sagen, wann wir zur Normalität zurückkehren werden. Doch bin ich zuversichtlich, dass Bundes- und Landesregierung sehr verantwortlich abwägen werden, wann es zu welchen Lockerungen der Maßnahmen kommen kann.
 
Ich möchte mich ausdrücklich bei allen sehr herzlich bedanken, die sich in dieser schwierigen Zeit disziplinieren und große Opfer bringen, die ihre Enkelkinder jetzt nicht sehen können, die darauf verzichten, Freunde und Verwandte zu besuchen, die Homeoffice machen und gleichzeitig ihre Kinder betreuen und bei allen anderen, die durch ihren Einsatz mit dazu beitragen, dass wir gut aus dieser Pandemie herauskommen. Gleichzeitig möchte ich allen Menschen von Herzen danken, die in unterschiedlichen Bereichen für uns arbeiten, uns beraten, behandeln, versorgen und unterstützen, einfach für uns da sind. Ihr Engagement ist vorbildlich. Ein herzliches Dankeschön!“