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Nach erstem Corona-Fall im Landkreis: Ermittelte Kontaktpersonen symptomfrei und zur Beobachtung ebenfalls in Quarantäne


Aufgrund der steigenden Anzahl von Fällen in Baden-Württemberg empfiehlt das Landratsamt Großveranstaltungen nur nach entsprechender Risikobewertung durchzuführen



Mit dem ersten Fall einer Corona-Infektion am gestrigen Abend (3. März) ist das Corona-Virus nun auch im Landkreis Lörrach angekommen. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen 35-Jährigen, der sich mutmaßlich am 12. Februar in Mailand angesteckt hat. Da es der Person derzeit in einem stabilen Zustand befindet, wurde eine häusliche Quarantäne verfügt. Von einer stationären Aufnahme kann zum jetzigen Zeitpunkt abgesehen werden. Wie in solchen Fällen üblich, ist das Gesundheitsamt dabei, alle ermittelten Personen zu kontaktieren, die in direktem Kontakt zum Infizierten standen. Alle bisher kontaktierten Personen sind nach jetzigem Kenntnisstand symptomfrei, befinden sich aber ebenfalls nun für 14 Tage in häuslicher Quarantäne. „Wir halten mit den betroffenen Personen regelmäßig Kontakt und beobachten deren Gesundheitszustand genau“, betont Dr. Katharina von der Hardt, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landratsamt.

Aufgrund des sprunghaften Anstiegs der Infektionen in Baden-Württemberg allgemein empfiehlt der Fachbereich Gesundheit vorsorglich, vorerst keine Großveranstaltungen mit mehr als 200 Personen ohne entsprechende Risikobewertung durchzuführen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko besser zu schützen. Konkret
lautet die Empfehlung, bei öffentlichen oder privaten Veranstaltungen, bei denen sich gleichzeitig mehr als 200 Personen aufhalten, eine Risikobewertung anhand der von der Bundesregierung am 27. Februar 2020 veröffentlichten "Allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen" anzustellen. Aufgrund dieser konkreten Kriterien können Veranstaltungen ganz oder teilweise nicht zugelassen werden.

Weiter bereitet das Landratsamt derzeit Empfehlungen für die Träger von Pflegeheimen vor. Dabei wird es zunächst vor allem darum gehen, den Besucherstrom in den Pflegeheimen einzuschränken, da alte und pflegebedürftige Menschen als besonders gefährdet gelten. „Wir möchten hier frühzeitig empfehlen, strenge Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Ansteckungsgefahr gerade für stark gefährdeten Personen zu minimieren. Hierbei handelt es sich um eine Handlungsempfehlung an die Pflegeheime“, so Dr. von der Hardt weiter.

Desweiteren suchen Landratsamt und Kreiskliniken nach Möglichkeiten, die niedergelassenen Ärzte zu unterstützen. Daher stehen sie auch bereits vor Bekanntwerden des Corona-Falls im Landkreis gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Kontakt, wie eine Unterstützung für die Hausärzte aussehen könnte, beispielsweise durch eine zentrale Abstrichstelle. Hier sind die beteiligten Akteure weiter in der Abstimmung.

„Bereits seit einiger Zeit haben wir eine dezernatsübergreifende Steuerungsgruppe, die sich regelmäßig mit den Kliniken trifft. Wir arbeiten in dieser Situation alle eng zusammen. Es wird weitere Fälle geben. Das ist aber kein Grund für Panikmache, sondern wir werden weiterhin mit Besonnenheit und in enger Abstimmung mit allen Akteuren versuchen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, so Landrätin Marion Dammann.