Aktuell

Hilfsmittelbörse für behinderte Flüchtlinge


Eine neue digitale Spendenplattform für behinderte Flüchtlinge vermittelt kostenlose medizinische Hilfsmittel, auch für behinderte Geflüchtete im Landkreis Lörrach.

In Deutschland ist es für Flüchtlinge mit Behinderungen oft schwer, medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen oder Hörgeräte zu bekommen. Die Gesetze sehen in der Regel nur eine akute medizinische Versorgung vor. Daher gibt es in diesem Bereich großen Bedarf. In einer gemeinsamen Initiative wollen die Andreas-Mohn-Stiftung und der Behindertenverband Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) e.V. dazu beitragen, die Versorgung von Flüchtlingen mit Hilfsmitteln zu erleichtern.

Den Bedarf sieht auch die Behindertenbeauftragte des Landratsamtes, Diane Kreft, für den Landkreis Lörrach: Allein unter den Flüchtlingen, die derzeit in den kreiseigenen Gemeinschaftsunterkünften wohnen, sind beispielsweise Behinderte mit motorischen Einschränkungen bis hin zu Rollstuhlfahrern sowie Menschen mit Diabetes und Lernbehinderungen. Hinzu kommen behinderte Flüchtlinge, die sich bereits in der Anschlussunterbringung befinden. Kreft unterstreicht: „Die Menschen fliehen vor den Schrecken des Krieges. Einige erlitten schon in ihren Heimatländern Verletzungen, wurden medizinisch unzureichend versorgt und haben bleibende Schäden. Andere haben sich auf der Flucht Verletzungen zugezogen. Wenn jemand Hilfsmittel nicht mehr benötigt, wäre es schade, sie nicht jemandem anzubieten, der sie dringend braucht“.

Kostenlose Hilfsmittel können auf der deutsch-englischen Internetseite www.ability4refugees.de in den drei Kategorien Kommunikation, Wohnen und Mobilität angeboten und gesucht werden. So können sich Anbietende und Suchende von Hilfsmitteln ab sofort leicht vernetzen und austauschen. Die Hilfsmittelbörse wird auch auf Facebook angeboten: www.facebook.com/ability4refugees