Pressemitteilung

Landkreis Lörrach geht neue Wege in der Pflegesteuerung


Schon im Vorfeld einer Pflegebedürftigkeit kann bei einem rechtzeitigen Aufbau eines Helfernetzwerks die Lebenssituation der Betroffenen sehr oft spürbar verbessert und eine Heimaufnahme hinausgezögert oder möglicherweise auch ganz vermieden werden. In nahezu allen Fällen entspricht dies dem eigenen Wunsch und der Vorstellung der Angehörigen, möglichst lange ein eigenständiges Leben in der vertrauten Wohnung führen zu können. Gerade bei Personen, die noch nicht in eine der 3 Pflegestufen eingestuft werden konnten ( Pflegefälle der sogenannten Pflegestufe „Null“) oder als erheblich Pflegebedürftige in die erste Pflegestufe eingestuft sind, können durch eine  Pflegesteuerungsfachkraft verstärkt Alternativen zur stationären Unterbringung aufgezeigt und organisiert werden.
 
Diese neue Aufgabe übernimmt die diplomierte Sozialpädagogin Christine Back. Sie verfügt bereits durch berufliche Stationen in Seniorenbegegnungsstätten und einem Freiburger Pflegeheim über beste Erfahrungen in der Beratung von Senioren und Angehörigen. Sie hat ihre Tätigkeit bereits mit Hospitationen in Altenhilfeeinrichtungen unterschiedlichster Träger im Landkreis Lörrach begonnen. Eine gründliche Vorbereitung soll dazu beitragen, Frau Back einerseits bei den Leistungsanbietern bekannt zu machen, anderseits aber auch ihre zukünftige Arbeit an den Schnittstellen, beispielsweise bei Entlassungen aus dem Krankenhaus, zu erleichtern.
 
Darüber hinaus dürfen die betroffenen Angehörigen und Pflegebedürftigen durch die umfassende Einarbeitung eine kompetente Einschätzung der persönlichen pflegerelevanten Situation und eine bedarfsgerechte Versorgung erwarten.
 
Ab August wird die Sozialpädagogin auch mit dem Aufbau eines präventiven Besuchsdienstes für über 75-jährige Leistungsempfänger der „Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung “ beginnen. Damit soll möglichst frühzeitig deren persönliche Lebenssituation ermittelt werden, um bereits jetzt schon Hilfen anbieten oder vermitteln zu können. Ziel ist auch hier, diesem Personenkreis möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im bisherigen Wohnumfeld zu ermöglichen.  
 
Beim Antragsverfahren im Rahmen von Hilfe zur Pflege wird die Sozialpädagogin somit zukünftig dazu beitragen,  das Pflegearrangement gesamthaft zu optimieren. Christine Back ist für Betroffene, Angehörige und Leistungsanbieter im Landratsamt Lörrach unter der Telefonnummer 07621/410-5166 oder per Handy …… zu erreichen.
 
 
 
 
 
Die demographische Entwicklung und die damit einhergehende steigende Pflegebedürftigkeit hinterlassen auch beim Landkreis Lörrach sichtbare finanzielle Spuren. In seiner Eigenschaft als Träger der Sozialhilfe muss der Landkreis immer dann die restlichen Pflegekosten finanzieren, wenn die Leistungen der Pflegekasse und die eigenen Mittel der Betroffenen nicht mehr ausreichen. Und diese Kosten steigen ständig an.
 
Nach einer in Auftrag gegebenen Studie beim Basler Institut Prognos  hat der Kreistag den Vorschlag des Instituts zur Einstellung einer Pflegesteuerungsfachkraft aufgegriffen. In einer individuellen Fallsteuerung sieht man einen wesentlichen Ansatz für eine möglichst wirtschaftliche Leistungserbringung.
 
Genau an den Schnittstellen zur ambulanten oder stationären Pflege sollen künftig Steuerungsprozesse einsetzen, um Betroffene über Alternativen zu beraten, sie ggfs. hierfür zu aktivieren und bei der Umsetzung gezielt zu unterstützen.