Dienstleistung

Bodenschutz

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Böden entstehen über Jahrtausende hinweg. Gestein, Klima, Gelände, Wasser und Vegetation aber auch menschliche Beeinflussung lassen Böden mit ganz verschiedenen Aufbau und unterschiedlichen Eigenschaften entstehen.
Böden sind nicht vermehrbar, aber leicht zu zerstören. Auf Grund ihrer Potentiale und Funktionen gehören sie zu den wertvollsten Schutzgütern.
Wissenschaftlich ist der Boden als belebter Teil der obersten Erdkruste definiert.
Nach § 1 des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG) sind die Funktionen des Bodens nachhaltig zu sichern.

§ 2 BBodSchG unterscheidet zwischen

  • natürlichen Bodenfunktionen:
    - Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen
    - Bestandteil des Naturhaushaltes, insbesondere mit seinen Wasser- und  Nährstoffkreisläufen
    - Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen aufgrund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers
  • Funktion des Bodens als Archiv der der Natur- und Kulturgeschichte:
    - Regionale oder überregionale Seltenheit einer Bodenform
    - Besondere Bedeutung für die Erd- und Landschaftsgeschichte
    - Besonderheit der Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte
  • Nutzungsfunktionen des Bodens:
    Diese umfassen im Sinne des BBodSchG Rohstofflagerstätten (Steinbrüche, Kiesgruben), Flächen für Siedlung und Erholung, Standorte für die Land- und Forstwirtschaft, aber auch Standorte für sonstige wirtschaftlicher oder öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung (Deponien).

Die Fläche unseres Landes ist endlich. Allein in Baden-Württemberg wurden im Jahr 2022 4,6 Hektar pro Tag Boden für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht. Das entspricht etwa 6,5 Fußballfeldern.

Die Folgen der Inanspruchnahme von Flächen sind vielfältig:

  • Landschaften werden zerschnitten
  • Natürliche Lebensräume werden zerstört
  • Wertvolle Böden werden versiegelt und zerstört
  • Landwirtschaftliche Nutzfläche geht verloren.

Auch auf die Kommunen wirkt sich der anhaltende Flächenverbrauch aus, z.B. in Form von steigenden Kosten für die Beseitigung und Unterhaltung der Infrastruktur in der Gemeinde. Der hohe Flächenverbrauch ist nach wie vor eines der größten aktuellen Umweltprobleme.

Bodenschutz beim Bauen

Im Zuge der Baumaßnahme kommt es - neben der Versieglung oder Überbauung - auch zur Beeinträchtigung von Böden. Negative Wirkungen können beispielsweise durch die Befahrung ungeschützter Böden und durch die Nutzung von Flächen zur Lagerung von Aushub, Baumaterial und Maschinen auftreten. Die resultierenden Beeinträchtigungen können insbesondere zu Störungen des Bodengefüges durch Verdichtungen oder unsachgemäßen Einbau mit Vermischung unterschiedlicher Bodenarten und -horizonte sowie zu Schadstoffeinträgen, z.B. durch Betriebsstoffe oder verfüllte und eingebaute Materialien führen.

Schädigungen der Böden haben wiederum oft negative Auswirkungen auf die Folgenutzung. So ist die landwirtschaftliche Nutzung oder die Anlage von Gärten und Grünflächen auf verdichteten Böden mindestens erschwert. Eine verdichtungsbedingt gestörte Versickerung ist in der Regel unerwünscht und kann der Erosion von Boden Vorschub leisten.

Es gibt viele Möglichkeiten, gegen entsprechende Beeinträchtigungen Vorsorge zu treffen. Zu nennen sind unter anderem

  • die Berücksichtigung der natürlichen und witterungsbedingt erhöhten Verdichtungsempfindlichkeit von Böden bei der Baustelleneinrichtung und –ausführung
  • die Anlage rückbaubarer Baustraßen und Beschränkung von Befahrungen auf dafür vorgesehene und ausgelegte Bereiche
  • der Einsatz bodenschonender Baumaschinen
  • die Erstellung von Massenbilanzen zur Planung des Materialmanagements und die bodenschutzkonforme Anlage von Mieten
  • der Einsatz einer bodenkundlichen Baubegleitung, insbesondere bei komplexen, großflächigen, tiefgreifenden oder langwierigen Bauvorhaben und Geländeumgestaltungen.
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