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Gemeinsam Flüchtlingshilfe gestalten


Fit für die Flüchtlingshilfe - Teilnehmer


Der Slogan des Landkreises Lörrach „Gemeinsam Zukunft gestalten“ passte gut zu der Veranstaltung am vergangenen Freitag im Landratsamt, als sich rund 100 Haupt- und Ehrenamtliche über zentrale Themen zur gemeinsamen Bewältigung der Flüchtlingshilfe informierten. Die Teilnehmer kamen aus dem gesamten Landkreisgebiet und setzten sich aus sämtlichen Freundes- und Helferkreisen sowie Vertretern der Gemeinschaftsunterkünfte und politischer Gemeinden zusammen. Die Referenten zeigten das breite Spektrum und die vielen Neuerungen auf, in dem sich das Thema Integration bewegt. Landrätin Marion Dammann wünschte sich eine nachhaltige Integration als gemeinsames Ziel, an der Haupt- und Ehrenamtliche zusammen- und nicht gegeneinander arbeiten. Die Veranstaltung sollte die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt stärken, Unklarheiten ausräumen und das Engagement der Freiwilligen sowohl würdigen als auch bestärken.

Fit für die Flüchtlingshilfe - Referenten Günter Michel von der Bundesagentur für Arbeit referierte über den Zugang zum Arbeitsmarkt. Für junge Flüchtlinge existiert ein Maßnahmenangebot, erwachsene Flüchtlinge mit Bleiberecht können sich qualifizieren. Laut dem neuen Integrationsgesetz gelten neue fördernde und fordernde Maßnahmen, wie die Schaffung neuer Ein-Euro-Jobs oder die Verpflichtung zu Integrationskursen.

Cornelia Rüde-Bejar vom Schulamt Lörrach und Eileen Metzger, Koordinatorin Bildungsregion Landratsamt Lörrach, stellten das Integrationsfeld Bildung vor. Die Kooperation zwischen beiden Ämtern soll optimierte Bedingungen für den Bildungsweg der Kinder schaffen, insbesondere durch die Beratung und Begleitung der Lehrer von Sprachförderklassen. Rüde-Bejar wünscht sich von den Ehrenamtlichen überdies mehr Hilfe bei der Wertevermittlung - durch Bildung.

Über Sprachkursangebote informierte Eva Petersik, Integrationsbeauftragte des Landratsamts Lörrach. Die Sprachförderung ist ein wesentlicher Schlüssel der Integration. Als Zugangskriterium gilt eine gute Bleibeperspektive von über 50 Prozent.

Das umfangreichste Thema „Leistungsrecht und Wohnungsversorgung“ wurde durch Thomas Vollbrecht, Fachbereichsleiter Aufnahme & Integration des Landratsamts Lörrach, erläutert. Vollbrecht zeigte auf, in welchen Fällen das Landratsamt Flüchtlinge unterstützt und wie sich die Sozialleistungen zusammensetzen. Er erörterte beispielsweise die Mietkostenübernahme durch die Sozialleistungsträger und wie der Umzug von einer Gemeinschaftsunterkunft in eine Gemeinde funktioniert.

In der anschließenden Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer ihre Fragen an alle Referenten samt Bernd Wunderle, Leiter des Sachgebiets Ausländerwesen beim Landratsamt Lörrach, richten. Die Fragen reichten vom Versicherungsschutz für Flüchtlinge und Ehrenamtliche, beispielsweise bei einem gemeinsamen Sportevent, über Fragen zu Stufen des Aufenthaltsrechts und zu finanziellen Leistungen bis hin zum Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Auch interessierten sich die Teilnehmer über nachzuholende Schulabschlüsse und dafür, wie man Deutschlehrer wird und inwiefern die Qualität geprüft wird.

An die Woche der Begegnung anknüpfend, soll der Weg zur nachhaltigen Willkommenskultur weitergegangen und die Flüchtlinge gemeinsam weiterbegleitet werden. „Wir als Hauptamtliche brauchen die Ideen und den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, die sich engagiert für Flüchtlinge einsetzen und sich um den Einzelnen kümmern“, so Dammann. Für den fachlichen Rahmen sollte mit der Informationsveranstaltung eine Brücke geschlagen werden – für mehr Aufklärung und Abstimmung untereinander. Abschließend erinnerte Dammann daran, dass immer die Waage zwischen den Ansprüchen, die allgemein in unserer Gesellschaft herrschen, gehalten werden muss.

Die Antworten auf weitere Fragen werden in Kürze unter www.loerrach-landkreis.de/be online gestellt.