Geschichte des Wappens
Das abgebildete Wappen wird am 29. Januar 1957 dem damals etwas kleineren Landkreis Lörrach von der Landesregierung verliehen. Die Symbolik des Wappens trifft auch für den 1973 neu gebildeten und erweiterten Landkreis Lörrach zu. Da der Altkreis Lörrach intakt bleibt und sich nur an zwei seiner Ränder um ein Viertel vergrößert, verzichtet der neue Kreistag bei seiner Beratung über ein anderes Kreiswappen auf Änderungen. Das bisherige, 1957 verliehene Landkreiswappen – der halbe (wachsende) rote Rötteler Löwe über dem badischen Schrägbalken und einer stilisierten Flussdiagonale für die Wiese – wird auf Wunsch der Kreisverordneten (später Kreisräte genannt) beibehalten und vom Innenministerium am 11.12.1973 bestätigt.
In geteiltem und halbgespaltenem Schild oben in Silber ein heraldisch linksgewendeter, wachsender roter Löwe, unten vorn das badische Wappen, hinten in Blau ein schräglinker silberner Wellenbalken.
Das Wappen des Landkreises Lörrach setzt sich aus drei Teilen zusammen:
- Oben steht der Löwe, das Wappentier der Herren von Rötteln.
- Darunter ist auf der einen Seite das badische Wappen zu sehen,
- daneben eine abstrakte Darstellung des Flusses Wiese.
Wie kamen diese drei Bilder zusammen?
Die Herren von Rötteln, seit 1103 erwähnt, prägten im Mittelalter die Region des mittleren und unteren Wiesentals. Zentrum ihrer Herrschaft war die Burg Rötteln, die jetzt zu Lörrach gehört. Mit diesem Verwaltungssitz schufen sie den Kern des heutigen Landkreises. Überall, wo die Röttler bauten und ihre Macht ausdehnten, ließen sie ihr Zeichen anbringen. Von ihnen stammt der Löwe im Kreiswappen. Die rot-weiße (silberne) Färbung soll auf die angrenzenden Habsburger Lande anspielen: bekanntlich führen viele ehemals vorderösterreichische Territorien den rot-weiß-roten Bindenschild.
Und warum zeigt der Landkreis auch das badische Wappen?
Weil hier das alte Zentrum der oberen badischen Markgrafschaft liegt. Rund um die im nördlichen Kreisgebiet bei Kandern errichtete Sausenburg bauten sich die Markgrafen von Hachberg, eine Nebenlinie der Markgrafen von Baden, ihre Herrschaft auf. Am Rande der – heute viel kleineren– Sausenhard fanden auf einem Feld bei Mappach jahrhundertelang unter Leitung der Markgrafen bäuerliche Landtage statt. Als die Edelherren von Rötteln keine Nachkommen mehr hatten, erbten die Markgrafen 1316 auch die Herrschaft im Raum Lörrach. Zum Röttler Löwen gesellte sich der badische Schrägbalken. Gemeinsam mit einer dritten wichtigen Burg, Badenweiler, die heute im Nachbarlandkreis Breisgau-Hochschwarzwald liegt, bilden diese historischen Territorien das Herz des sogenannten „Markgräflerlands“.
Das dritte Feld im Kreiswappen ist jung und symbolischer Natur, ohne Bezug zu adligen Herrscherwappen. Der weiße (silberne) Wellenbalken stellt die Wiese dar. Vom Feldberg im Nordosten kommend, zieht der Fluss 58 km lang nach Südwesten bis er im Rhein bei Basel mündet. Wie eine symmetrische Achse durchquert die Wiese den Kreis und gestaltet die Landschaft zwischen Hochschwarzwald, Dinkelberg und Rheinebene.
Gegenwart und Vergangenheit, Land und historisches Erbe sind somit im Wappen verbunden.