Pressemitteilung

Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung gemeinsam begegnen


Angesichts des Fachkräftemangels und des zunehmenden Wegfalls familiärer Unterstützungsstrukturen stellt die demografische Entwicklung auch den Landkreis Lörrach in der pflegerischen Versorgung älterer Menschen vor Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, richtete der Landkreis im vergangenen Jahr mit der Kommunalen Pflegekonferenz ein Gremium ein, das konkrete Maßnahmen hierfür entwickeln soll. Das Gremium ist mit Fachleuten, Vertreterinnen und Vertretern von Fachverbänden, dem Pflegebereich sowie den Kommunen und Behörden besetzt. Mittlerweile wurden sechs umfassende Maßnahmen erarbeitet und zur Umsetzung empfohlen – womit nun ein politischer Auftrag zur Weiterverfolgung der Maßnahmen vorliegt.

In drei Arbeitsgruppen wurden Strategien erarbeitet, um Fachkräfte in der Pflege zu halten und zusätzliche zu gewinnen, der Entwicklung von Pflegebedürftigkeit soweit möglich zu begegnen und das Versorgungsangebot im Bereich der Pflege auch in den nächsten Jahrzehnten bedarfsgerecht sicherzustellen. Im nächsten Schritt sollen nun weitere Akteure für die Umsetzung der Vorhaben gewonnen, umsetzungsfähige Konzepte entwickelt und die Finanzierung geklärt werden.


Die Maßnahmen im Detail

  • 1. Der Pflegeberuf soll realistisch und niederschwellig vermittelt werden: Diese Maßnahme kombiniert, unter Schirmherrschaft von Landrätin Marion Dammann, akteursübergreifende Öffentlichkeitsarbeit mit verstärkter Präsenz an Schulen und leichter zugänglichen Praktika.
  • 2. Einwanderungshürden ausländischer Pflegefachkräfte im Landkreis evaluieren und optimieren: Diese Maßnahme zielt auf die Überprüfung laufender Verfahren sowie die Pilotierung optimierter Prozesse.
  • 3. Aktivierende Hausbesuche ausweiten und vernetzen: Diese Maßnahme fokussiert, in Zusammenarbeit mit der AG „Gesund älter werden“ der Kommunalen Gesundheitskonferenz, den Ausbau und die Vernetzung bestehender ehrenamtlicher Besuchsangebote, mit dem Fokus auf körperlich-kognitiver Aktivierung.
  • 4. Digitale Gesundheits-/Pflegekompetenz von älteren Menschen und pflegenden Angehörigen fördern: Diese Maßnahme kombiniert die Bündelung und Ausweitung (bestehender) Apps für den Bereich der Seniorinnen und Senioren sowie pflegenden Angehörigen mit Entwicklung einer zentralen digitalen Plattform und dem Ausbau von Angeboten zur Steigerung der Digitalkompetenz der genannten Zielgruppen.
  • 5. Bedarfsspezifischer Ausbau von Fallsteuerung / Case Management und Quartiersarbeit: Die Maßnahme baut auf einer initiierenden Abfrage zu bestehenden Angeboten im Landkreis auf und zielt auf die verstärkte Vernetzung bestehender Case-Management- und Quartiers-Angebote untereinander.
  • 6. Bedarfsspezifische Weiterentwicklung der Tages- und Nachtpflege: Die Maßnahme baut auf einer initiierenden Abfrage zu bestehenden Angeboten und Best-Practice-Beispielen im Landkreis auf und zielt auf die bedarfsspezifische Weiterentwicklung der Tagespflege und den Ausbau der Nachtpflege ab.

Kommunale Pflegekonferenz

In der Kommunalen Pflegekonferenz beraten die Mitglieder Fragen der notwendigen Pflege- und Unterstützungsstrukturen, der Schaffung von altersgerechten Quartiersstrukturen – insbesondere unter Einbeziehung neuer Wohn- und Pflegeformen, der kommunalen Beratungsstrukturen für an den Bedarfen orientierte Angebote sowie der Koordinierung von Leistungsangeboten. Die Kommunale Pflegekonferenz wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Die vorliegenden akteursübergreifenden Maßnahmen wurden unter Beteiligung von Vertretenden der Pflegeeinrichtungen und -dienste im Landkreis, der Kliniken, der Pflegekassen, der Wohlfahrtsverbände, der Fachkräfteallianz, der Bundesagentur für Arbeit, des Jobcenters, der Pflegeschulen, des Pflegestützpunkts, der niedergelassenen Ärzte im Landkreis, der Städte und Gemeinden, des Sachgebiets Hilfe zur Pflege, der Heimaufsicht sowie der Koordinierungsstelle für die generalistische Pflegeausbildung gemeinsam entwickelt.

Weitere Informationen unter www.loerrach-landkreis.de/pflegekonferenz