Pressemitteilung

Wildschutzgebiete in Todtnau feiern zehnjähriges Jubiläum


In den kalten Wintermonaten reduzieren Wildtiere ihren Stoffwechsel. Deshalb haben Störungen durch den Menschen im Winter und im zeitigen Frühjahr besonders negative Auswirkungen auf das Überleben und die Fortpflanzung der Tiere. Dies gilt besonders für das nur noch in den Hochlagen des Schwarzwaldes vorkommende und vom Aussterben bedrohte Auerhuhn. Die Rückzugsräume sind aber auch für viele andere Wildtierarten wichtig.

Markierungen weisen Wintersportler auf das Wildschutzgebiet am Silberberg hin.  Foto: Philipp Regele

Zum Schutz der Wildtiere hat die Stadt Todtnau im April 2012 die Ausweisung zweier Wildschutzgebiete bzw. „Wildruhegebiete“ am Silberberg und Kapfenberg mit einer Größe von 620 Hektar beschlossen. Ziel dieser Wildschutzgebiete ist es, Wildtieren im Winter sowie zu den Brut- und Fortpflanzungszeiten im Frühjahr einen besonderen Schutz zu bieten. Deshalb dürfen dort in der Zeit vom 1. November bis zum 15. Juli nur ausgewiesene Wege betreten werden.

Die Ausweisung des Wildschutzgebietes Silberberg war besonders umstritten, da davon auch die beliebte Silberberg-Skiabfahrt betroffen war. Die steile Abfahrt wurde seither der Natur überlassen, blieb aber bei Skitourengängern weiterhin beliebt. Um diesen Konflikt zu entschärfen, wurde in der Vergangenheit eine attraktive Alternativroute erarbeitet. Der zuständige Förster im Forstrevier Todtnau, Philipp Regele, ist froh über diesen Kompromiss, da er Wildtieren im Winter ermöglicht, zur Ruhe kommen zu können und gleichzeitig Skitourengeher eine Möglichkeit haben, ihren Freizeitsport auszuüben.

Die Mehrheit der Wintersportler zeigte sich auch in dieser Saison sehr kooperativ und beachtete die Schutzgebiete. Dennoch kommt es immer wieder zu Missachtungen des Wegegebotes, weshalb das Landratsamt Lörrach gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum Feldberg regelmäßig Kontrollen zur Einhaltung der Schutzgebietsvorgaben durchführt.

Auch außerhalb der Wildschutzgebiete kann man zum Schutz und Überleben von Wildtieren beitragen, wenn man auf Wegen und offiziell markierten Routen bleibt.