Pressemitteilung

Schon fertig: Nach dem Spatenstich im Frühjahr mit OB Klaus Eberhardt (4. v.l.) ist das Gewerbegebiet Herten bereits an das Glasfasernetz angeschlossen.

Für den Glasfaserausbau von Adelhausen, Ottwangen, Eichsel, Nordschwaben und Minseln hat der Zweckverband Breitbandversorgung mit sechs Tiefbauunternehmen rund 66 Kilometer Leerrohrtrassen verlegt. Fünf Glasfasermontagefirmen haben rund 250 km Glasfaserkabel eingeblasen und verspleißt. Es wurden vier Technikstandorte errichtet. Auf dem Dinkelberg wurden 1.100 Hausanschlüsse für über 2.000 Wohneinheiten errichtet. Der Zweckverband hat für den Ausbau des vormals stark unterversorgten Dinkelbergs über 8,5 Mio. Euro investiert. Das Land Baden-Württemberg hat das Großprojekt mit knapp 50% Fördermitteln unterstützt.

Neben den unterversorgten Ortsteilen hat sich der Zweckverband von Beginn auch den Ausbau von Gewerbegebieten zum Ziel gesetzt. Nach den Gewerbegebieten Schildgasse und Einhäge konnte nun auch das Glasfasernetz im Gewerbegebiet Herten fertiggestellt werden. Über eine halbe Million Euro wurden hier in den Ausbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur investiert.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt begrüßt den Abschluss der Baumaßnahmen in den Ortsteilen auf dem Dinkelberg: „Das war ein Projekt mit beeindruckenden Dimensionen. Ich freue mich sehr, dass wir einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer ländlich geprägten Ortsteile leisten konnten.“, so das Stadtoberhaupt. „Ich bedanke mich bei den beteiligten Firmen, beim Land Baden-Württemberg und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und des Zweckverbands, die wesentlich beigetragen haben, dass das Großprojekt zu einem Erfolg werden konnte.“ Stastbauamtsleiter Obert weist zudem darauf hin, dass stets auch „die Anlieger einige Belastungen zu ertragen haben, wenn ein ganzer Ort umgegraben wird. Ich bedanke mich für das weithin große Verständnis in der Bevölkerung, zum Beispiel für Sperrungen und Umleitungen. Klaus Eberhardt stellt abschließend fest: Ich denke, alle Kosten und Mühen haben sich gelohnt.“

Ebenfalls fertig gestellt wurde der Glasfaserausbau in Riedmatt und Teilen von Karsau. Ausgangspunkt für dieses Projekt war das bisherige Netzende am Schloss Beuggen. Anspruchsvoll war dieses Projekt insbesondere aufgrund einer Querung der Hochrheinbahn und der B34 im Bereich des Bahnhofs Beuggen. Auch dieses Projekt wurde vom Land Baden-Württemberg mit rund 40% Förderung unterstützt.

Ausbau geht weiter

Zeit zum Verschnaufen gibt es für die stark ausgelasteten Planungs- und Bauunternehmen indes keine. Derzeit läuft die Glasfasermontage in Teilen von Karsau und in Riedmatt. Außerdem werden Glasfasern in die Hausanschlüsse eingebracht, die der Zweckverband parallel zum Nahwärmeausbau der Stadtwerke in der Innenstadt verlegt hat. Für beide Projekte ist eine Übergabe an den Betreiber zum Jahreswechsel vorgesehen.

Neu begonnen haben überdies Projekte zur Glasfaseranbindung von Schulen und Krankenhäusern. Derzeit wird beispielsweise eine Verbindungsleitung von Wyhlen nach Herten zur dortigen Schule und weiter nach Degerfelden und Eichsel gebaut. Außerdem wird bei allen Nahwärmeprojekten in der Kernstadt weiter Glasfaser verlegt, aktuell in der Müßmattsraße und im Bereich Oberrheinplatz/Werderstraße. Auch entlang der B34 von Warmbach bis zum Bahnhof wird eine Hauptleitung vervollständigt, die benötigt wird, um Unterversorgungen der privaten Netzbetreiber in Warmbach zu beheben.

Ab dem kommenden Jahr steht der Ausbau aller noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossenen Haushalte in Karsau auf dem Programm.

Der Zweckverband legt die Ausbaureihenfolge in Rheinfelden - wie im ganzen Landkreis - anhand der vorherrschenden Ist-Versorgung fest. Ab 2022 sind Gebiete an der Reihe, in denen die privaten Netzbetreiber ca. zwischen 16 und 50 mbit/s flächendeckend anbieten können.

Einzelne unterversorgte Inseln

„Leider gibt es im Stadtgebiet Rheinfelden immer wieder einzelne Gebäude und Straßenzüge in eigentlich gut versorgten Gebieten, in den die privaten Anbieter nicht zeitgemäß versorgen können. Diese Einzellagen stellen den Zweckverband vor eine große Herausforderung.“, so Geschäftsführer Paul Kempf. „Wir müssen diese Versorgungslücken oft in mühsamer Kleinarbeit identifizieren. Außerdem müssen wir dann ein sinnvolles Konzept entwickeln, wie diese Bereiche erschlossen werden können.“

Projektfinanzierung

Der nicht durch Förderung gedeckte Investitionsbetrag wird vom Zweckverband Breitbandversorgung durch die Aufnahme von Krediten finanziert. Für die zum Betrieb übergebenen Hausanschlüsse erhält der Zweckverband eine Pacht des Netzbetreibers. Diese wird zur Refinanzierung von Zins, Tilgung und Abschreibung des Netzes eingesetzt.

Ziel ist, dass sich das Netz des Zweckverbands mittelfristig selbst trägt. Eine Erschließung aller unterversorgten Ortslagen, von denen es im Landkreis zahlreiche gibt, ist nur möglich, da im Zweckverband alle Städte und Gemeinden sowie der Landkreis den Eigenanteil an der Investition gemeinsam schultern und dem Netzbetreiber ein großes attraktives Netz zum Betrieb anbieten können. Das Risiko, dass etwaige Verluste des Netzes von der Gemeinde zu tragen sind, kann durch dieses gemeinsame Vorgehen minimiert werden.

Diensteangebot

Alle Haushalte und Gewerbebetriebe, die nun an das Glasfasernetz angebunden sind, können ab sofort Verträge über Internet, Fernsehen und Telefon beim Netzbetreiber PYUR und beim Open Access Partner Stiegeler abschließen. „Wir sind sehr froh darüber, dass jeder Haushalt eine Wahlmöglichkeit beim Internetanbieter hat. Das Glasfasernetz im Landkreis Lörrach ist eines der wenigen in Deutschland, auf dem bereits in der Ausbauphase zwei Anbieter Dienste zu attraktiven Konditionen anbieten.“, sagt Zweckverbandsgeschäftsführer Kempf.

Glasfaseranschluss im Haus, aber noch keinen Dienst gebucht?

Alles Wissenswerte zu den Diensteanbietern PYUR und Stiegeler gibt es hier: www.breitband-lkr-loerrach.de/diensteangebot