Pressemitteilung

Mehr Asylsuchende: Flüchtlingsunterbringung in Kandern soll an früheren Standort zurückkehren


Seit einiger Zeit steigt die Zahl der zugewiesenen Asylsuchenden auch im Landkreis Lörrach spürbar an. Im November 2021 wurden dem Landkreis Lörrach 61 Personen zur vorläufigen Unterbringung zugewiesen und auch in der nächsten Zeit ist mit Zuweisungen von rund 60 Personen im Monat zu rechnen. Damit haben sich die Zugangszahlen in kurzer Zeit verdreifacht. Angesichts dieser Entwicklung werden die 412 Plätze in den drei bestehenden Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises in Rheinfelden, Efringen-Kirchen und Schopfheim bis Ende des Jahres voll belegt sein.

Der Landkreis plant daher, die ehemalige Flüchtlingsunterkunft in Kandern wieder in Betrieb zu nehmen. Auf dem Grundstück beim Schwimmbad gäbe es so die Möglichkeit, erneut eine Unterkunft für rund 100 Geflüchtete zu errichten, die bereits im Januar 2022 bezugsfertig sein könnte. Die Nutzung der Unterkunft ist vorerst für 18 Monate geplant, da derzeit nicht absehbar ist, wie sich die Zugangssituation in den kommenden Monaten weiterentwickelt.

Für den Standort spricht aus Sicht des Landkreises nicht nur, dass aufgrund der teilweise noch vorhandenen Infrastruktur eine schnelle Inbetriebnahme als Gemeinschaftsunterkunft ermöglicht würde. Auch die positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit vor Ort, vor allem das große ehrenamtliche Engagement und die guten Gegebenheiten durch das Grundstück, sind wichtige Faktoren für den Standort in Kandern.

Um die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft wird sich direkt vor Ort die Sozialbetreuung kümmern, weiterhin wird durch den Landkreis eine Heimleitung und ein Hausmeister sowie ein Sicherheitsdienst für die Unterkunft gestellt. Die Aufwendungen für das gesamte Personal trägt der Landkreis, die wiederum durch das Land erstatten werden.

Nach ersten Sondierungsgesprächen zeigt sich Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner dem Anliegen gegenüber offen und sagte zu, den Vorschlag den politischen Gremien vorzulegen. Der Gemeinderat in Kandern wird nunmehr in seiner öffentlichen Sitzung am 13. Dezember 2021 darüber entscheiden, ob das Grundstück dem Landkreis zur Errichtung einer temporären Unterkunft für geflüchtete Menschen zur Verfügung gestellt werden kann.

Sollte die Entscheidung des Gemeinderates zugunsten der Unterkunft ausfallen, ist geplant, eine Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger zu organisieren.

Bereits Anfang November 2021 hat der Landkreis alle kurzfristig verfügbaren Möglichkeiten für weitere Unterbringungsplätze geprüft. Dabei wurden sowohl die zeitliche, als auch die bauliche Realisierbarkeit möglicher Standorte in den Blick genommen.